
welchen der eine aufrecht stehend, der andre
rückwärts gekrümmt ist. Mehr an den abhängigen
Ufern hinab wachsen Mimosen, Weidenarten
und Karreebäume (worunter die Colonisten die
mancherlei Arten von Rhus verstehen) und zwischen
ihnen sowohl, als mehr im Freien, bildet
sich niederes Gesträuch aus Arten von Ly dum
Cestrum, Zygophyllum u. s. w. Um an den Flufs
zu gelangen, folgt man den Wegen, die sich das
Flufspferd zu seinen nächtlichen Streifereien gebahnt
hat und bemerkte man nicht so häufige
Spuren der plumpen Füssen so würde man zweifeln,
dafs diese steilen Wege einem Thier von
so ungeheurer Körpermasse angehören können.
Da wir den Stand des Wassers so ungewöhnlich
niedrig fanden, so iward beschlossen unverzüglich,
iiberzusetzen, ehe vielleicht eine plötzliche
Anschwellung uns das Unternehmen erschwerte.
Nachdem also die seichteste Stelle hinlänglich
untersucht und nicht ohne - Mühe ein Weg
zum Einfahren der Wagen gebahnt war, setzten
wir uns zu Pferde und ritten neben den Wagen
her, indessen zu mehrerer Sicherheit noch unsre
Hottentotten nackt die Ochsen führten, um jedes
Ausweichen rechts oder links zu verhüten.
Einer der Colonisten, der diese Vorsicht nicht
für so nÖthig hielt, und sich von der ausgewählten
krummen Pachtung (über eine Bank zwischen
dem Ufer und der Insel) zu weit entfernte, ge-
rieth in ein Seekuhloch und ward nur durch die
Stärke und Geschicklichkeit seines Pferdes gerettet.
Von unsern Schafen wurden zwei vom
Strome fortgerissen und ertranken. Die tiefste
Stelle fanden wir jenseits der Insel, wo das Wasser
fast über dem Rücken der Pferde zusammenschlug
und in die Wagen spülte. Da wir jedoch
darauf vorgesehen und alle Güter gestützt hatten,
I so blieb diesmal alles unbeschädigt. Am jenseitigen
Ufer schlugen wir sogleich unser Lager auf,
mit dem Vornehmen, hier einen Rasttag zu halten,
und unserm Vieh etwas Zeit zu lassen, sich
zu erholen. Unsre Begleiter warnten uns aber,
hier nicht zu lange zu verweilen, weil das frische
[ Flufswasser, den Ochsen die sich einmal an Brack— I wasser gewöhnt haben, leicht nachtheilig wird.
I Wir selbst empfanden diesen Unterschied und
I mufsten gestehen, dafs der Geschmack dieses Flufs-
wassers uns jetzt fade und- unkräftig vorkomme,
und dafs jenes salpeterhaltige den Durst besser
I stille.
Am frühen Morgen des folgenden Tages wurden
einige Schüsse aus Kr ieger s grofsem Ge-
j wehr gethan, um die in der Nähe wohnenden
| Buschmänner und Koranen von unsrer Ankunft
zu benachrichtigen. Auch erschienen wirklich
j nach 'einigen Stunden zwei Buschmänner, die uns
der Reihe nach mit ihrem: (i Abeh begrüfsten,, sich
etwas Tabak erbettelten,, und dann hinter einen
Strauch setzten, um neben einem kleinen Feuer
recht ruhig die Wollust des Rauchens zu gemessen.
Ich brachte eine Stunde mit dem Betrachten
dieser Menschen zu1^ und so gern ich (nach
Allem vorhin Erzählten) die Rechtmäfsigkeit ihrer
Ansprüche auf einen Platz in der Reihe der ver