
das wir nicht weit davon auf dem Wasser schwimmend
erblickten, auf den sehr natürlichen Gedanken,
dafs eben diese Vögel den Laich dieser.
Fische, die nach unsrer Begleiter Aussage auch
in dem Oranjerivier sehr häufig Vorkommen sollen,
wahrscheinlich verschleppen und so die Verbreitung
dieser Wasserthiere befördern. Jenes
Nest selbst zog meine ganze Aufmerksamkeit auf
sich; es war auf einer derben aus dickeren Bohrschaften
künstlich zusammengefügten Grundlage
von regelmäfsig vierseitiger Gestalt angelegt und
ruhte trocken und weich auf Schilfhalmen und
Blättern, von innen mit Federn und Pflanzenwolle
gefuttert. Das kleine Flofs, auf dem es ruhte,
war an einem auf dem Boden eingewurzelten
Wassergewächs befestigt, so dafs es nicht ans
Ufer treiben konnte. Eier waren nicht darin befindlich,
es schien aber ganz frisch verfertigt und
die Brutzeit nahe bevorzustehn. Thiere dieser
Art, die wir am Oranjeflusse geschossen hatten,
zeigten auch eben jetzt ihr schöntes Gefieder.
Als wir am aosten nach einer sehr ermüdenden
Quaggajagd am Brakkerivier ankamen, fanden
wir zu unserm Erstaunen die Missionäre K o s te r
und Janssen dort gelagert und erfuhren von ihnen,
dafs schon bei ihrer Ankunft am Oranjerivier
einige ihrer Hottentotten an den Blattern
erkrankt wären und dafs sie deshalb die Reise
nicht hätten fortsetzen können. Um der langem
Verzögerung vorzubeugen habe K o s te r alle seine
Leute, auch seine Frau sogleich mit dem zuerst
reifen Pockengifte geimpft und keiner von Allen
sei
sei sehr bedeutend krank daran gewesen. Die
mehrsten hätten schon am zehnten Tage wieder
umhergehn und ihre Arbeit verrichten können
und jetzt halte er sich hier nur noch auf, um der
Vorschrift des Landdrosten gemäfs, die Zeit, die
zum Abtrocknen und Reinigen der Kranken erforderlich
sei, damit das Uebel nicht in der Co-
lonie verbreitet werde, ruhig abzuwarten. Schon
seit vierzehn Tagen sei der Letzte unter seinen
Leuten wieder hergestellt, er hoffe daher, bald
Erlaubnifs zur völligen Rückkehr in die Golonie
bekommen zu können. Da wir ohnehin wieder
einige Tage am Sakrivier uns aufzuhalten dachten,
so wurden die Missionäre angewiesen, uns
in die Nähe dieses Ortes zu folgen, wo nach genauerer
Untersuchung aller Umstände ihnen fernere
Verhaltungsbefehle gegeben werden sollten.
Als wir am folgenden Tage bei dem Kiche-
rerschen Missionsinstitut ankamen, fanden wir
auch die Familie unsers K o k noch dort, unter
deren Leuten die Krankheit ebenfalls noch später
geherrscht hatte. Sie hatten sich deshalb, ebenfalls
unserm Verbot getreu, nicht zu den Hottentotten
begeben, sondern ihren Aufenthalt etwa
eine halbe Stunde von dort genommen. Ich untersuchte
die Kranken, die sämtlich schon seit
einigen Wochen wdederhergestellt und von denen
einige stark genarbt waren, nnd schlug' vor,
sie nach vorgenommener Lüftung und Reinigung
ihrer ganzen Habe, in vierzehn Tagen nach dem
Roggeveld abreisen zu lassen. Dieser Vorschlag
ward befolgt und das Uebel, das vielleicht in der
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