
Dienerschaft gleich gefunden werden möchte.
Man kann es daher den Colonisten, die überhaupt
sehr an alten Gewohnheiten kleben, eben nicht
verargen, dafs sie keine andre Hunderace eingeführt
wissen wollen,- als die oben genannte, die
durch Vermischung mit dem Schäferhunde freilich
hin und wieder auf mancherlei Weise ausartet.
Schöne Hunde sieht man in der ganzen Colonie
nicht, und der Pudel und Hühnerhund kommen
nur höchst einzeln einmal in der Capstadt bei
europäischen Herrn vor. Die Engländer haben
den Newfoundland-Dog und andre starke Hunde-
racen eingeführt, es scheint aber, als pb sie sich
mit dem Clima nicht vertragen können, denn man
hat die allgemeine Bemerkung gemacht, dafs die
Hunde von dieser Race, ehe sie zwei Jahr alt
werden, eine auszehrende Seuche bekommen, von
welcher nur sehr wenige genesen. Herr D u c k it t ,
ein sehr geschickter englischer Oeconom, hat seit
mehrern Jahren Versuche darüber angestellt, die
alle unglücklich ausgefallen sind. Dagegen ist es
sehr merkwürdig, dafs man in der ganzen Colonie
kein Beispiel von Hundswuth kennt, ein neuer
Beweis, dafe diese Krankheit ihren Grund nicht
sowohl in der erhöhten Temperatur der Luft allein,
als vielmehr in ändern climatisehen Beschaffenheiten
der Atmosphäre haben mufs. Vielleicht
trägt die chemische Beschaffenheit des Wassers,
das fast durchgehends natrpnhaltig ist, einiges
dazu bei.
Die gefleckte Hyäne (Hyäna Crocuta) wird
hier schlechtweg der W o l f genannt, wie man
denn überhaupt für die mehrsten Benennungen
der eigentlnimlichen africanischen Gegenstände,
nur die am nächsten liegenden europäischen Ausdrücke
genommen hat. Dieses Thier ist bei weitem
das häufigste unter allen Raubthieren und findet
sich selbst noch in den Schluchten des Tafelberges,
so, dafs die Pächtereien ganz in der Nähe
der Capstadt nicht selten davon beunruhigt wer-,
den, ja im Jahr i 8<>4 ereignete sich einmal der
Fall, dafs sich eine Hyäne bei Nacht in die Stadt
selbst, bis vor das Hospital, wagte. Sie hält sich
im Winter auf den Berghöhen, im Sommer aber
in den ausgetrockneten sumpfigen Stellen grofser
Ebenen auf, wo sie in dem hohen Schilf den Hasen,
Viverren und Jerboas auflauert, die an solchen
Stellen allenfalls noch Wasser, Kühlung oder
Nahrung suchen. Die Güterbesitzer in der Nähe
der Capstadt stellen fast jährlich in der capischen
Fläche Wolfs-Jagden an, denen ich wohl zuweilen
beigewohnt habe. Es giebt dort mehrere solcher,
mit Schilfrohr bewachsener Niederungen,
eine jede derselben wird umzingelt und an mehrern
Stellen unter dem Winde in Brand gesteckt.
Sobald die Hitze das Thier zwingt, seinen Hinterhalt
zu verlassen, fallen es die ringsum aufgestellten
Hunde an, und der Anblick dieses Kampfes
ist der Hauptzweck der ganzen Unternehmung,
Nebenher hat es einigen Nutzen, dafs eine solche
Valley abgebrannt wird, denn sie trägt das nächste
Jahr besseres Rohr und zugleich ist es doch allemal
ein kleines Verdienst, ein Raubthier aus der
Welt zu schaffen. Inzwischen bringen die Hyänen