
von Allem verstand, was der König erwiedert«
•und meinen Lehrer Kok, der selbst die Sprache
nur nach holländischer Construction redete, ver.
stand ich fast Wort vor Wort. Der Kcinig be.
zeigte vorläufig seine Zufriedenheit mit unserm
Besuch und versprach, uns noch heute in unsermj
Lager zu bewillkommen. Dann folgte wieder die
Erzählung von den beiden Hottentotten, die ich
abzukürzen bat, damit wir nicht zu spät zu un-J
sern Gefährten zurückkämen und damit das neu.
gierige Volk nicht früher als wir, dort anlangen
und bei dem Aufschlagen des Lagers beschwer,
lieh werden möchte. Wir beurlaubten uns deshalb
bald, eilten zurück und fanden unsre Ge.
Fährten am Flusse neben Koks Hütte bereits mit
den Einrichtungen zu einem langem Aufenthalte
beschäftigt und sehr erfreut über die gute Bot*
schaft, die wir ihnen brachten. Kaum waren die
nöthigen Vorkehrungen getroffen, um uns bei einem
zu zahlreichen Besuch gegen kleine Diebereien
und sonstige Verdriefslichkeiten zu sichern,
als schon der Vortrab uns folgte und bald erschien
auch der König mit den Übrigen. Wir
gingen ihm etwas entgegen und führten ihn, nach*
dem er meinen Collegen mit dem Handschlag
begrüfst, zu unserm Zelt, wo ihm stehendes Fu*
fses, (denn den ängebotenen Stuhl verschmähete
er) einige Eröffnungen über unsern Besuch gemacht
wurden. Als Hauptzweck mufste K o k ihm
den Wunsch des holländischen Gouvernements
nennen, mit ihm in genauerem Verkehr und in
Freundschaft zu leben. Wir seien gesandt, ihm
davon die Versicherung zu bringen und zugleich
zum Beweise einige kleine Geschenke zu überreichen.
Er antwortete darauf nicht ohne Würde
und als ob ihm die Geschenke ganz, gleichgültig
wären, er habe überhaupt nichts gegen die
F r em d l i n g e , die sein Land in friedlicher Absicht
bereisten, aber besonders willkommen sei ihm ein
jeder, den ihm sein Freund Kok zuführe und er
freue sich nicht wenig, diesen wdeder hier zu
sehn. Denn schon habe er geargwohnt, K o k
habe aus irgend einer heimlichen Ursache das
Land auf immer verlassen, daher sei ihm seine
iWiedererscheinung eine neue Probe seiner.guten
Gesinnung, (seines weifsen Herzens nannte es der
König). Wir erfuhren jetzt, dafs die ihn zunächst
umgebenden alten Männer seine Räthe seien und
zwei jüngere Personen wurden uns von K o k als
die Söhne des Königs vorgestellt. Der eine
von diesen war der Thronerbe, Me thib e mit
Namen, ein Mann von dreifsig Jahren, yon sehr
angenehmen, etwas ernsten Gesichtzügenj der
andre hiefs Mol imo, des Königs dritter Sohn,
von grofser Statur, plumpen Knochen und häfsli—
eher aber gutmüthiger Physiognomie. Beide gingen,
wie überhaupt alle jüngern Leute, mit unbedecktem
Haupte, das Haar in feine kurze Zotten
gedreht und mit metallisch glänzender Salbe eingeschmiert.
Der König öffnete während des Gesprächs
seinen Mantel und liefs eine grofse Zahl
Elfenbeinringe um den Ober- und Unterarm, sowie
mancherlei Arten von Halsschmuck nebst daran
hängenden Amuleten von Thierknochen u. s. w«