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männer, welche ausgezeichnet fertige Schwimmer
sind, damit hinüber zu schicken. Diese waren
auch sogleich dazu bereit und vier von ihnen
traten augenblicklich die Reise an. Sie ergriffen
ein jeder einen trocknen Baumstamm, auf welchen
sie sich queerüber legten, zwei nahmen das
Ende des Riemens, einer trug die Kleider seiner
Kameraden und der vierte einen Feuerbrand, um
drüben gleich sich erwärmen zu können, so dafs
also ein jeder nur eine Hand zum Schwimmen
frei behielt. Man mufste indessen die Schnelligkeit
bewundern, mit welcher sie dessen ungeachtet
fast allein mit Hülfe der Füise aus der Stelle
kamen, und die beiden letzten erreichten in der
Tliat sehr bald das jenseitige Ufer. Aber die ändern
beiden waren noch lange nicht in der Mitte
des Stroms, als der Riem, den sie hinüberziehen
sollten, schon von dem Strom eine starke Bucht
bekam, die Schwimmer abwärts zog und sie nö-
thigte, von ihrem Vorhaben abzustehn und umzukehren.
Wahrlich eine lebendige Seekuh hätte
wohl selbst kaum Kraft genug gehabt, einen solchen
Riem queer über diesen Strom zu ziehen.
— Man dachte nun auf andre Mittel und brachte
Vieles in Vorschlag, es ward aber keins von allen
ausführbar gefunden. Die Hoffnung, das Flufs-
pferd noch wieder flott zu machen, trieb indessen
einige junge Golonisten zu dem Versuch, hinüber
zu schwimmen, sie mufsten aber wegen der
Heftigkeit des Stroms wieder zurückkehren, ehe
sie noch den vierten Theil der Breite zurückgelegt
hatten. Indessen sah man jenseits die bei-
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den Buschmänner sich dicht neben dem todten
Thier lagern und ein grofses Feuer anmachen,
bei welchem sie sich grofse Stücken Speck, die
sie ihm vom Rücken herunterschnitten, brieten
und gierig verzehrten. Dieser Anblick bewog
noch fünf der Buschmänner zu einem neuen Versuch,
der nun noch viel sinnreicher ausgeführt
ward als der erste. Ein jeder von ihnen liefs
sich nemlich ein leichtes etwas flaches Holz, wie
deren unter den am. Ufer hinaufgetriebenen
■ Stämmen ohne Mühe zu finden waren, an die
■ rechte Schulter und den Unterarm befestigen I und steckte dieses, nachdem er sich zu Wasser I begeben, mit der Spitze queer gegen den Strom,
I so dafs die Kraft des Wassers schräge darauf wir-
I ken mufste. Indem der,Schwimmer nun mit dem
K linken Arm und den Füfsen gegen den Strom
I anstrebte, ward er nach eben den Gesetzen an
I das andere Ufer getrieben, nach welchen ein
I Schiff mit schräge gegen den Wind gespannten
I Segeln, nach der Schiffersprache bei dem JVind
I segelt. Sie kamen schneller als die ersten und
I fast ohne abzutreiben, das heifst gerade dem
I Punct, von welchem sie abgegangen waren, ge-
I genliber, an dem jenseitigen Ufer an und mach-
ten sich nun, wiewohl vergebens, mit allen I Kräften an die Arbeit, das Ungeheuer von dem
1 Felsen herabzuschieben. Inzwischen hatte ein
I freigelassener Sclave, der sich im Gefolge des
Gouverneurs befand, ein rüstiger junger Bursche
und geschickter Schwimmer, die Kühnheit den
Wilden aus eigenem Antrieb zu folgen und gem