
Gegend sehen sollten. Sie hiefs de Towerfontein
( die Zauberquelle *) und war von gar guten
freundlichen Leuten, der Familie eines gewissen
Jona th an Jacob van A s chw e g e bewohnt.
Hier sah man wieder recht auffallend, zu welchem
Paradies dieses Land umgeschaffen sein würde,
wenn es überalL hinreichend mit Wasser versehen
wäre. Mitten in dieser Wüste war eine einzige
ziemlich ergiebige Quelle, die an diesem Ort fliefst,
allein hinreichend, einen ziemlich ausgedehnten
Landstrich zu dem fruchtbarsten zu machen, den
man sich verstellen kann. Alle Arten von Obst,
Gemüse und Gartenfrüchten gedeihen hier wunderbar
und mittelmäfsige Sorten davon, veredelten
sich binnen wenigen Jahren. Der Wein, den der
Besitzer gewann, war ohne allen Vergleich besser,
als der, welchen wir in Graajf -Reynett gefunden
hatten und grofsere Mandelbäume als hier giebt
es nirgends in der ganzen Golonie. Überhaupt ist
es ausgemacht, dafs gutbewässerter Karroogrund
der fruchtbarste von allen ist. Um so mehr ist es
zu beklagen, dafs die einsame und entfernte Lage
dieser Zauberquelle vor der Hand noch nicht ver-
stattet, Vollen Gebrauch von ihren Segnungen zu
machen. Denn es ist auch nicht die entfernteste
*) Eben so giebt es in mehrern Gegenden Berge, die den
Namen T ow e r b e r g , Z a u b e r b e r g tragen. Herr ^Batrow
verwechselt dies T o w e r mit dem englischen T o w e r ( Thurm )
und bringt (I. S. 332.) eben nicht ganz passend ein Paar
Verse von Shakespeare bei, in w-elchen ein Berg mit einem
Thurm verglichen wird: „Above the rest in shape and gesture
proudly eminent, s t o o d l i k e a t owe r . «
fioffnung auf Absatz der Producte, noch die Möglichkeit
vorhanden, bei so weitem und mühsa-
in en Transport der gewonnenen Früchte, baaren
■Gewinn zu haben. Daher beschränken sich die
Einkünfte dieser Pächterei fast allein auf den Ge-
fflftinn, den die Schaf- und Rindviehzucht bringt
lind nur ein Geringes wird nebenher aus dem
y erkauf der Rosinen und andrer getrockneter
Früchte erübrigt. —
Die einsame Lage dieses Platzes hat aber auch
¿och den grofsen Nachtheil, dafs hier die Räubereien
der Buschmänner und der wilden Thiere viel
schwerer abzuwehren sind, da beide sich in diesem
unbewohnten Landstrich viel häufiger aufhalten
und nicht so leicht Hülfe von den zu entfernten
Nachbaren herbeizuschaffen ist. Die umliegende
Gegend war häufig der Schauplatz von
Kämpfen mit ¡ diesen Wilden gewesen und Van
Aschweg e erzählte mir beiläufig, dafs noch wellige
Stunden von hier im freien Felde die Gerippe
einiger Buschmänner lägen, die der vorige Besitzer
des* Platzes dort vor einigen Jahren erschossen
habe, weil sie ihm seine Ochsen gestohlen.
Schon lange begierig, einen Schädel von einem
dieser merkwürdigen Wilden zu besitzen,
bat ich unsern Wirth zu erlauben, dafs einer seiner
Hottentotten oder Sclaven gegen ein gutes
Trinkgeld mir einen Schädel hole. Er gestand
das willig zu, aber weder durch Bitten noch Drohungen
war einer von allen seinen Leuten zu bewegen,
das Botenlohn zu verdienen. Sie erklär-
ten, sie würden lieber ein schweres Paket von
G a