
gen irgend eine Regierung zu bezeugen gewohnt
gewesen, nicht anders als sehr erfreulich und Gutes
vorbedeutend erscheinen. — Die Zahl unsrer
Begleiter war von hier an wieder etwas vermindert,
indem die junge Mannschaft, die uns bisher
begleitet hatte, schon in Bruinljeshoogte ihrer
Dienste entlassen und die Waldeckisehen Jäger
eben von Graajf-Reynett nach der Algoabai zurückgekehrt
waren. Hauptmann A lb e r t i aber,
der ohnehin eine Reise nach der Capstadt zu machen
veranlafst war, begleitete uns auf unserm
Wege dahin, zu nicht geringer Freude der ganzen
Gesellschaft.
Wir nahmen zufürderst unsre Richtung nach
Norden gegen die Schneeberge hin, um auf einem
kleinen Umwege diese Gegend etwas näher kennen
zu lernen. Anfangs behielten wir noch den
Sontagsßufs zur Seite, bald aber verliefsen wir
dessen Ufer und gelangten, unter allmählichem
Bergansteigen in wenigen Stunden auf die erste
Terrasse des Gebirges, in den Distrikt der Vorder
Schneeberge.
Das ganze Gebirge, welches man unter dem
Namen der Sneeuwbergen oder Schneeberge begreift,
bildet einen grofsen Gebirgsknoten, in welchem
sich die grofse zweite Parallele von Westen
her mit einer nicht minder bedeutenden Kette
von Nord-Osten und der kleinern von Süden herauf
vereinigt. Schon der Name deutet auf eine
beträchtliche Höhe und in der That ist der höchste
Punkt, der sogenannte Compafsberg, nach den
Berechnungen des Obersten G o rd o n noch etwa
300 Fufs über dem Gipfel des Koniberges erlÄ-
j ben also etwa sechstehalbtausend Fufs über der
Meeresfläche. Es unterscheidet sich dieses Gebirge
¡darin am wesentlichsten von allen übrigen des südlichen
Africa, dais es weniger isolirt ist, das heilst,
es hängt von allen Seiten durch immer niedriger
¡¡und niedriger werdende Vorhöhen mit den Ebe-
Ijien zusammen. Von allen Seiten hebt sich das
!|Land gegen die Gipfel hin ’ man reiset mehrere
Tage Berg an, auf ziemlich bequemen Wegen, oh«
ne gefährliche Steilen, tiefe Schluchten und schroffe
Felsenwände zu sehen. Die Höhen haben das Ansehen
abgerundeter Kuppen, die Thäler sind geräumig
und offen und ganz ansehnliche Ebenen
erstrecken sich hier und da von einer Höhe zur
ändern. Das Ansehn des ganzen Gebirges ist
mehr kahl und eintönig, als wild und majestätisch.
Denn eben wegen seiner geringen Abhängigkeit
und der flachen Thäler, verläuft sich das Wasser
nicht sogleich in die Tiefen, sondern saugt sich
|kn den Boden ein. Diesem Umstande besonders
ist; die Fruchtbarkeit dieses Gebirges ziizuschreiben.
jLben daher sind die Schluchten nicht eng und tief
eingerissen und mit Bäumen bewachsen, wie auf
|den ändern Gebirgen, sondern stellen gewöhnlich
flache sumpfige Niederungen dar, in welchen das
¡¡Hornvieh trefliche Weide findet. Die Bergrücken
■und Höhen sind mit ähnlichen kleinen aromati-
ischen Kräutern bewachsen, wie die, welche wir
lauf dem Roggeveld fanden, und besonders bietet
much hier die Cotula globifera den Schafen eine
vorzüglich erspriefsliche Nahrung. Das Clima ist