
leicht gar zu Bekehrern ihrer Landsleute machen.
Dagegen mufste ich freilich zu bedenken geben,
dafs die wilden Buschmänner këinèn wieder unter
sich aufnehtnen, der lange bei den Christen
gelebt hat, und dafs ein entwilderter Buschmann
schwerlich sich wieder an den Aufenthalt in diesen
uhwirthbaren Wüsten -gewöhnen werden ohne
auch die sanfteren Sitten wieder abzulegen und
aufs Neue den Raub zu seinem Gewerbe zu ma*
chen. — Da indessen General Jansséns (und
zwar aus guten Gründen) dem Ausschreiben des
Commandos seine Zustimmung versagte, und überdies
wichtigere Angelegenheiten, z. B. die Ver-
theidigung der Colonie gegen den Angriff der
Engländer, bald seine Aufmerksamkeit ganz von
diesem Gegenstand ablenkten, so konnte auch vön
der Ausführung solcher Vorschläge die Rede nicht
Weiter sein, und es ist der jetzigen Regierung
Vorbehalten geblieben,' dem grofsen Übel des
Kriegs mit den Büschmännern durch ähnliche
Mäafsregeln abzuheli’en. Vorläufig ward den Gb-
lönisten befohlen, auch in ihrer Verth ei digung so
menschlich als möglich zu: verfahren,« kein Blut
zu vergiessen, wo die Noth es nicht heische, dagegen
die Räuber einzufangèn, und’näch «Tülbagh
zu senden. Jeder Greuel werde haft5 geahndet
und von der Regierung Rechenschaft über jeden
getödteten Buschmann gefordert werden*
Es ist hier vielleicht der beste Ort,'- das,
was ich bisher an einzelnen Stellen übet die
Buschmänner gesägt habe,' durch einige ergänzende
Bemerkungen zu vervollständigen. Die
folgenden Begebenheiten der Reise werden dann
um so leichter zu erzählen sein, und zugleich Belege
zu manchen Behauptungen liefern. *)
Die Gegend zwischen dem Oranjerwier und
dem Gebirge, das sich vom Roggeveld durch die
Schneeberge weiter nach Osten hinzieht, - ist das
wahre Vaterland der Buschmänner. Hier überzeugt
sich der Reisende* dafs es einen Landstrich O #
gebe, der noch unwirthbarer und widriger sein
könne, als die Karroo:selbst. Dort erfrischt doch
noch zu mancher Jahreszeit der Regen das Feld
und alljährlich grünt wenigstens einmal die Flur,
hier aber vergehen Jahre ohne Regen; der. , Boden,
dort fruchtbarer Thon, der nur der Befeuchtung
bedarf ,• um der Pflanzenwelt reichliche Nahrung
zu geben, ist hier mit Felsbrocken und Gerolle
bedeckt, nur eine dünne Schicht verwitterter
Steinmasse, kaum die dürftigsten Saftgewäch-
se nährend. Zwei sehr merklich unterschiedne
Climate trennt dieser Landstrich: das der Capco-
lonie und das, des innern Kaffernlandes. Doch
theilt er nicht mit jener die fruchtbaren Winterregen,
nicht mit diesem die häufigen Gewitter
der heifsen Jahrszeit,- sondern nur unregelmäfsig
und gleichsam zufällig scheinen sich hier schnell
vorüberziehende WOlken zuweilen zu entladen.
Nur wenige Thiere f in d e n hier Nahrung, nur
die, welche die Natur eigends für solche dürre
Landstriche geschaffen zu haben s che intd e r
*) Man vergleiche mit dem Folgenden S. 182 ‘ des ersten,
und S, 71 dieses Bande*., , ■ 5 1 i