
freudige Eindrücke, besonders durch Musik, sich
Eingang verschaffen. Der Eine von ihnen war vormals
Gehiilfe bei einem Stadtwundarzt gewesen
und pries den glücklichen Erfolg seiner kleinen
Curen unter den Wilden. Da sie erst wenige Mo.
nate vor uns von der Capstadt abgereist waren,
so gaben wir ihnen unser Befremden zu erken.
nen, sie jetzt schon wieder, auf dem Rückwege
anzutreffen. Ihre Sender, meinten wir, könnten
unmöglich damit zufrieden sein, dafs eine Reise,
deren Unkosten sich auf mehrere tausend Thaler
beliefen, zu nichts, weiter gedient habe, als ihnen
den ungefähren Anblick des Volkes und Landes
zu verschaffen, zu dessen Belehrung und Civilisi-
rung sie sich anheischig gemacht, und es müsse
uns besonders interessiren, die Gründe zu kennen,
die sie zu einem so schwer zu verantwortenden
Schritt haben bewegen können. Sie erzählten
uns nun dasselbe, was wir schon von der
beiden Ändern gehört hatten, und fügten hinzu,
dafs sie, als gebohrne Europäer, die eine anständige
Erziehung genossen hätten, nothwendig das
Bedürfnifs fühlen müfsten, ordentlich und anständig
zu leben, dafs sie es für ihre Pflicht hielten,
den Wilden zu sich heraufzuziehn, und ihm das
Beispiel von Reinlichkeit, Ordnung und Wirtschaftlichkeit
zu geben, nicht aber sich ihm gleich
zu machen, und kümmerlichen Unterhalt in den
unchristlichen Beschäftigungen der Jagd zu suchen,
die sich wohl für den rohen Colonisten,
(auf K o k deutend), nicht aber für den Missionär
schikschicke,
der durch Beispiel sowohl als Lehre auf
den Wilden wirken solle. Zu diesem ruhigen und
anständigen Leben unter den Wilden seien ihnen
aber die Mittel nicht gegeben und nur kärglich
habe sie das capische Departement des Sendling
Instituts ausgerüstet. Ihnen sei daher keine
Wahl geblieben als entweder Hungers zu sterben
oder gegen ihre Grundsätze das Gewehr zur Hand
zu nehmen. Dies letztere aber verschmähend
und überdies ungeübt in der Jagd, haben sie sich
genöthigt gesehen, umzukehren; Krieg und Mifs-
wachs sei dazu gekommen, und der König, so sehr
er sie bei sich zu behalten gewünscht, habe ihnen
keine Unterstützung an Nahrungsmitteln geben
können.
Man sieht aus dem Allen, dafs diese Herren
sich vorgestellt hatten, das Bekehrungsgeschäft
müsse ein eben so ruhiges und frommes Leben
gewähren, wie eine gute Landpfarre, die Wilden
müfsten sie für ihre ungeforderte Bemühung eben
so willig mit den ersten Lebensbedürfnissen versehen,
als ob sie schon ihre Beichtkinder wären.
Überdies hatte der Eine eine junge, in der Capstadt
gebohrne Frau, der die Entbehrung so vieler
gewohnter Bequemlichkeiten wahrscheinlich
sehr schwer zu tragen fiel, und die daher sobald
als möglich wieder bei den Ihrigen zu sein wünschte.
Dafs alle ihre Gründe zur Rückkehr unzureichend
waren, sahen wir in der Folge deutlich
ein, denn sie hatten Vorrath an europäischen
Waaren bei sich, gegen die sie Lebensmittel ge-
nug eintauschen konnten. Und warum konnten
II. C c