
Silberbaum (P. argentea) und einige andre Arten
ausschliefslich nur auf- dieser kleinen Halbinsel
und sonst nirgends in der Welt Vorkommen,
merkwürdig ferner, dafs die um weniges nordwärts
liegenden Berge bei Stellenbo$ch und Dra-
kemtein, die mit den Höhen von Hottentottsch-
Holland unmittelbar Zusammenhängen, wieder
ihre eignen Proteen erzeugen, die sonst nirgends
wachsen.
Zwischen diesen gröfsern Sträuchen standen
hier mehrere kleinere von besondrer Schönheit,
unter welchen ich vor Allen Erica Petiverii mit
schön gelben Blüthen und lang vorragenden braunen
Antheren, dann die hochrothe grofsblüthige
Erica Plukenetii und ,Elichrysum proliferum
nenne. Einen grofsen Raum deckten besonders
an den freiem Stellen mehrere Arten, von Clif-
for tiay meistens dieselben, die sich auch im Ta-
felthale finden, nur mit dem Unterschiede, dafs
sie hier von beiden Geschlechtern vorkamen, dahingegen
wir dort den ganzen Winter hindurch
keine andere, als mit weiblichen Blüthen gefunden
hatten.
Endlich gelangten. wir auf den Gipfel, des
Berges und erfreuten uns an der herrlichen
oben beschriebenen Aussicht, die dadurch um
Vieles verschönert war, dafs die näheren Umgebungen,
durch die Milde des Frühlings, eine
so viel frischere und freundlichere Gestalt bekommen
hatten. Auch hier oben in der rauhen
Bergluft schien sich Alles dieser Milde zu freuen
und was mir bei dem ersten Besuch unbedeutend
und
uhd todt geschienen hatte, gewann nun Alles
durch die frischgetriebenen Blätter und die unbeschreibliche
Fülle von Blüthen einen unerwarteten
Reiz. Erica Banksii war hier in diesem
Augenblick die vorherrschende Pflanze und überzog
grofse Flächen des Gesteins mit ihren rankenden,
in die Spalten sich einsenkenden Zweigen.
Man gerieth in Zweifel, was man mehr bewundern
sollte: die Länge und Dicke dieser
Zweige, oder die unendliche Menge der platt auf
dem Felsen liegenden Blüthen.
Wir mufsten eine gute Weile warten, ehe
unser Gepäck glücklich auf den Gipfel gebracht
war. Ich liefs meine ungeduldigen Gefährten
vorausziehn und blieb bei dem Wagen, um die
gesammelten Schätze, die ich zu Pferde nicht
bequem fortschaffen konnte, gleich in Sicherheit
zu bringen. Auch fand ich alsbald Ursache, mich
dieses Entschlusses zu freuen, denn gleich die
erste Niederung bot eine solche Menge neuer
Pflanzenformen dar, dafs ich ohne die Hülfe meines
Sclaven gar nicht im Stande gewesen sein würde,
auch nur das Wichtigste davon zu sammeln und
aufzubewahren. Zehn im Tafelthale nicht vorkommende
Heide-Arten, von denen vier sich
bei meiner Zurückkunft als neue erwiesen haben,
eine Menge der schönsten Elichrysen, einige
Penaeen, Borbonien, Crotalarien, Diosmen*
Gnidien u. s. w, stiefsen mir schon in den ersten
hundert Schritten auf und mit jedem neuen Schritt
stellte sich mir eine andre merkwürdige Pflanze
dar. Diese östliche Seite des Berges ist kahler
II. N