
finden, lenkten wir von der Strafse ab, an dem
Ufer des Flufses hinunter, und fanden nach einer
kleinen halben Stunde eine verlassene Wohnung
neben einer ziemlich stark fliessenden Quelle.
Das Haus stand offen, und in einem Winkel lag
einiges altes Hausgeräth auf einander, das wir zu
unserm Gebrauch untersuchten und auf die Beine
brachten. Einige Tonnen und Kasten gaben Tische
und Stühle ab, ein Sieb aus durchlöchertem
Schafleder pafste gerade in die sehr lästige Fensteröffnung,
und andre Unbequemlichkeiten lehrte
die Noth uns ebenfalls aus dem Wege räumen,
so dafs wir uns bald an dem einsamen Orte so
wohl befanden, dafs wir beschlossen, ihn für heute
nicht wieder zu verlassen, zumal da unsre Pferde
ermüdet waren, und hier noch erträgliche
Weide fandeü. Wir Hessen also die von faulenden
Pflanzen und Thieren fast verschüttete Quelle
gleich etwas reinigen, und bekamen dann ein sehr
trinkbares Wasser, da es vorher kaum zu gemessen
war, und beständig grofse stinkende Luftblasen
sich daraus entwickelten.
In der heifsen Jahrszeit ist die Gemeinschaft
zwischen döm Roggeveld und dem bewohnteren
Theil der Colonie, wegen des Wassermangels in
dieser Gegend, fast aufgehoben, und man mufs
dann den grofsen Umweg durch das Meine Rog-
geveld und über dem Komberg nehmen. Wir waren
deshalb von dem Gouverneur angewiesen,
irgend einen Ort in diesem Theil der Karroo ausfindig
zu machen, der Jahraus Jahrein wenigstens
nothdürftig mit Wasser versehen wäre, und wo
man ein ordentliches Wirthshaus für Reisende an-
legen könnte, das ihnen auf halbem Wege durch
die unwirthbare Wüste, zu allen Jahrszeiten Obdach
und neuen Vorrath von Lebensmitteln böte.
Da wir nun erfuhren, dafs die eben gereinigte
Quelle das ganze Jahr hindurch fliesse, und wenn
sie ordentlich aufgegraben und eingefafst würde,
noch ergiebiger gemacht werden könnte, so trugen
wir kein Bedenken, diesen Platz zu dem genannten
Zweck vorzuschlagen. Das Gouvernement
war eben im Begriff, ihn einzuziehn, und
bequeme Gebäude darauf errichten zu lassen,
deren Aufsicht dann irgend einem alten verdienten
Soldaten oder Unterofßcier anvertraut werden
sollte, als die Eroberung der Colonie durch
die Engländer, die Ausführung dieses für alle nördlichen
Grenzbewohner wohlthätigen Plans störte.
Das Bedürfnifs eines solchen zu jeder Zeit bewohnten
Puncts in der Karroo ist indessen zu
grofs, als dafs die englische Regierung ihn ganz
aus den Augen verlieren könnte. Der Boden
schien weiter abwärts immer fruchtbarer, und die
Ausgedehntheit der leeren Viehkraale zeugte von
beträchtlichen Heerden, die der Besitzer im Winter
hier zu unterhalten im Stande ist.
Beim Sehlafengehn wurden wir von unsern
Wegweisern vor den giftigen Eidechsen gewarnt,
die sich in dieser Jahrszeit gern in dem Gemäuer
unbewohnter Häuser aufhalten sollen, und die
hier unter dem Namen Geitjes so allgemein gefürchtet
sind. Ich war sehr neugierig, diese verrufenen
Thierchen kennen zu lernen, und setzte
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