
absichtlich angelegte Wege, daher denn auch
ne Regelmäfsigkeit ihrer Richtung und Breite.
Der hoch überragende Giraffenbaum erinj
nerte uns, dafs wir dem Aufenthalte des König®
genaht sein. Wir traten in einen weiten, wohlj
umzäunten vierseitigen Platz, in dessen Mitte der
Baum mit dreifachem Stamm aus dem Boden kau,
Der Platz war noch leer, nur Mulihawang uni
seine Räthe lagen am Eingang auf plattem Bo.
den in der Sonne, standen aber sogleich auf und
empfingen uns freundlich. Indem der König m
nach der Reihe die rechte Hand gab, wies er aJ
gleich mit der Linken nach dem Baume, gleich,
sam einladend, dafs wir näher träten und uns mit
ihm in den Schatten begäben. Er ging daran!
langsam und stillschweigend vor uns her, bis dielt
unter den Baum, drehte sich dann gegen uns jJ
und erwartete die Anrede. Dabei machte er eit
recht ernste Miene und legte sein ohnehin etwi
grämliches Gesicht in ehrwürdige Falten, als 1
er uns zeigen wolle, hier zwischen diesen Baumstämmen
sei er gleichsam auf seinem Thron uni
in voller Majestät.
K o k mufste nun die Freundschafts Versicherungen
von Seiten des holländischen Gouvernements
am Cap nochmals wiederholen und uns ah
Abgesandte des Gouverneurs darstellen. Es kostete
viele Mühe dem König, der von der Verfassung
der Colonie durchaus keine Begriffe hatte,
unser Verhältnifs zu unserm Regenten deutlich«
machen. Er hatte nemlich Anfangs den Land*
drost selbst für den Befehlshaber der Holland#
lehalten unt^ konnte sich in den Begriff einer
Intergeordneten Magistratsperson nicht finden. Da
schon gehört hatte, dafs bei diesem Volke
lusschliefslich nur die Söhne der Könige zu Ge-
Lndten gebraucht werden, so rieth ich, uns als
Kühne des Gouverneurs vorzustellen, worauf der
■Lönig sogleich über unser Amt aufs Reine zu
iommen schien. Wir überreichten nun die Ge-
Ichenke: einen dicken Stock von fünf Fufs Län-
R e mit massivem Metallknopf, auf dessen Fläche
R , R, (die Chiffre der batavischen Republik) die Rahrzalil und der Name Mul ihawang eingegra- I ben war; ferner eine Rolie von etwa zehn Pfund Rabak, einige Pfund Glaskorallen von allen Far-
I fen, einige Dutzend grofser glatter Stahlknöpie,
Rinige Messer, Kujpferdrat u. s. w. (Dies Alles war
R u r ein Theil von dem, was ihm zugedacht war
J ijind seinem Wunsch gemäfs, brachte Bma K o k
Rrst am Abend dieses Tages heimlich das Übrige,
Ryozu noch ein kleiner Vorrath von unsern ge-
Rrockneten europäischen Hülsenfrüchten und ei-
R ig e frische Brödte gefügt wurden, um welche
R r ausdrücklich gebeten hatte) Alle diese Ge-
Rchenke schienen ihm wohl zu gefallen, er empfing
R ie mit Anstand, doch ohne Ausdrücke einer leb-
Raften Freude. Den Stock stellte er neben sich
■an den Baum, das Übrige übergab er seinem Leib-
■k neckt Mut i r i , der es neben ihm bewachte und
■die Neugierigen davon zurückhielt.
Als wir nun die übrigen Puncte unsrer Sen-
Idung Yorbrachten, zeigte er bald den Wunsch»
! dafs wir ihn nicht zu lange aufhalten möchten