
lieh nach dem jetzigen Aufenthalt des Capte in
Goedhar t , mit welchem wir eben auf dieser
Reise einen förmlichen Fiiedensvertrag abschlies-
sen sollten und für den wir selbst ansehnliche Geschenke
mitgebracht hatten. Unsre Buschmänner
erklärten ihn für einen argen Schelm, auf den
man sich nicht verlassen dürfe; er habe gleich
nach dem letzten Besuche des Landdrosten zuerst
wieder angefangen zu rauben, er sei der Anstifter
alles des Bösen, was jetzt von den Buschmännern
geschehe, und die Nachricht von unsrer Ankunft
habe ihn daher so erschreckt^ dal’s er mit
allen seinen Leuten nach den Karreebergen entflohen
sei. Dort würden wir ihn vielleicht treffen,
und eine Heerde von vierhundert Rindern
bei ihm finden, die er in den letzten Monaten
durch Raub an sich gebracht. Wir boten; ihnen
darauf eine Belohnung, wenn sie zu ihm gehn
und ihn zu uns einladen wollten, um mit ihm
über die Herausgabe dieser Heerde und über Be-
dingungen zu einem festen Frieden zu unterhandeln,
Im Weigerungsfall sollten sie ihm drohen,
dafs man ein grofses Commando gegen ihn schik-
ken und ihn für seine Übelthaten bestrafen werde.
Sie erklärten aber einmiithig, dafs sie nicht
zu ihm gehn könnten, weil er sie gewifs gleich
todtschlagen werde, denn das habe er Allen gedroht,
die noch bei den Christen blieben.
Wir gaben ihnen noch einige kleine Geschenke
und entliessen sie mit guten Ermahnungen,
hätten aber (wie der Erfolg lehrte) besser ge-
than, sie gefangen nach Tiilbagh zu senden. Denn
jeaum einen Monat nachher Überhelen diese vier
Burschen bei Nacht eine Pächterei^ die sie noch
Xa<*s vorher friedlich besucht hatten, schlugen die
Hunde todt und gingen mit dem Vieh daVon.-
Der Eigentümer und dessen Nachbaren verfolgten,
sie, schossen zwei* von ihnen todt, und bemächtigten
sich wieder der Beute.
In eben diesen Tagen wurden™)eh mehr gefangne'
Buschmänner eingebracht, die ein Spann
O c h s e n gestohlen hatten, das uns zu unsrer Reise
aus dem Roggeveld gesandt war. Man hatte
sie ertappt; während sie beschäftigt waren, einen
davon zu verzehren. * ’ ~ " _
-«i Unter diesen befand sich Einer, der sich schon
seit einem Menschenalter in dieser Gegend furchtb
a r gemacht hatte j oft schon gefangen gewesen,
aber immer wieder glücklich entkommen war.
Die Cölonisten kannten ihn unter dem Namen
Bar tman,5 denn er war der einzige, der wegen
seines Alters, (er mochte zwischen 5* und 60 Jahr
alt sein,) um Lippen und Kinn behaart war, mit
ihm waren seine Frau u n d zwei Kinder von 4 lS
6 Jahren gefangen. Unterwegs hatte in*11
erzählt, der Landdrost sei da, und werde ihn gleic
ersch iessen lassen. Er zitterte am ganzen Leibe,
als er vor uns gebracht ward, und es dauerte lange
ehe der Dolmetscher eine Antwort aus ihm
hervorbringen konnte. Er ward befragt, warum
er immer soviel gestohlen habe, statt der nt
wort deutete er auf seinen ganz in Runzeln zusammengeschrumpften
Bauch, fafste die Haut und
zog sie weit vor, damit man sähe, wie weit sie