
Untergebenen verschuldet gewesen wäre. Überdies
hatte er vergessen, sich bei den Aftermissio-
iiären und frommen Weibern in Gunst zu setzen,
und ward nun mit dem bittersten Hasse von
ihnen verfolgt. Der Zufall hatte gewollt, dafs er,
von der Regierung dazu beauftragt, einige Colo-
nisten gerade an einem Sonntag Nachmittag zu
einer gerichtlichen Beschauung beordern muiste,
als sie eben eine gemeinschaftliche Andachtsübung
Liehen, bei welcher ein gewisser Heenop, der
sich zum Prediger oder Vorleser aufgeworfen
hatte, den Vorsitz führte. Dieser war sein erklärter
Gegner, und obgleich Mari t s das Ende
des Gottesdienstes abgewartet hatte und dann erst
seinen Auftrag vorbrachte, scheute sich derFrömm-
ling nicht, eine neue Predigt gegen die Sabbath-
schänder ahzufangen, und die beorderten Personen
znr Verweigerung des unzeitig angebrachten
Befehls anzumahnen. Die ganze Versammlung
erklärte einmiithig, dafs sie von dem Veld-
cornet weiter keine Befehle annehmen werde,
und zwang ihn unter tumultuarischen Bewegungen,
das Haus zu verlassen. Ein Brief, den der
Veldcornet darüber an den Landdrost schrieb,
ward aufgefangen und erbrochen und circulirte
unter den Einwohnern zur Unterschrift durch welche
sich Alle verbanden, sich durch die harten
Dienste, die man von ihnen forderte nicht länger
zu Tode quälen (vermoordenj zu lassen, obgleich
diese in nichts Ändern bestanden, als dafs
sie zu Zeiten ein Spann Ochsen oder ein Pferd
zur Fortschaffung eines Boten her geben mufsten.
Von jeher an eine ganz ungezügelte Freiheit gewöhnt,
fiel es ihnen wahrscheinlich nicht ein^
dafs in dem Schritt eine sehr revolutionäre Handlung
liege, denn sie sandten die Schrift nebst
ihren Klagen über den Veldcornet an den Landdrost
ein, und waren so standhaft bei ihrem Vorsatz,
nicht weiter zu gehorchen, geblieben, dafs
wir allein aus diesem Grunde am Fufs des Gebirges
keinen Vorspann für unsre Wagen gefunden
hatten. Kaum waren wir auf der Jakhals-
fontein angekommen, als eine unzählige Menge
sogenannter Ferklaaringen einliefen, in welchen
bezeugt ward, dafs Marits ein ungerechter Veldcornet,
ein schlechter Christ und Gottesläugner,
ein untreuer Diener der Regierung sei, und vor
zehn Jahren, zur Zeit der Unruhen in Graajf-
Reynett, eine dreifarbige Gocarde getragen habe.
Der Colonist He en o p , der sich allein davon
nährte, dafs er bei den Leuten von Haus zu Haus
zog und ihnen etwas vorbetete, befand sich gerade
an diesem Ort und brachte seine Klagen ebenfalls
ein. Mar i ts ward entboten und erschien
ungeachtet seiner herannahenden Altersschwäche
und einer erst kürzlich gehobenen Krankheit. Es
ward ein förmlicher Procefs eröffnet, bei welchem
der Landdrost den Vorsitz nahm. Herr Wint e r bach
führte das Protocoll, Herr V an d e r B y l
uhd ich gaben die Beisitzer ab. Unser Zelt war
zu beiden Seiten aufgeschlagen, und eine grofse
Zahl von Bauern stand rundumher, um von dem
Verhör nichts zu verlieren, das übrigens noch
ziemlich regelinäfsig und ohne leidenschaftliche