
mer neuer Wiederholung die häufig vorkommende
Form darstellen, welche die Africaner Klip-
Ar ansen, (Felsenkränze) nennen. Viele dieser Hügel,
deren Platten winklig ausgebrochen sind, haben
von unten betrachtet, völlig das Ansehn künstlich
angelegter Festungswerke und erinnern den
deutschen Reisenden an die Batterien unter dem
Königstein und Ehrenbreitstein. Das Gebirge, von
welchem diese Hügel den Fufs bilden, scheidet
als eine unübersteigliche Mauer das warme Bok-
Aeveld von dem Hexrivierthale. Von dem einen
zum ändern kann J man nur auf einem Umwege
durch das kalte Bokkeveld gelangen. —
Zwischen den eben genannten Hügeln läuft
der ziemlich steile Fahrweg in nordöstlicher Richtung
gegen die Anhöhen hinauf, die das kalte
Bokkeveld bilden. Gleich der erste Platz, den
man hier antrifft, liegt schon 600 Fufs höher, als
die Fläche des warmen Bokkeveldes. Er heifst
Lakenvalley und gehört einem gewissen Pet rus
van der Merwe, der zur Unterscheidung von
seinen zahlreichen Vettern, nach dem schon ein*
mal erwähnten Gebrauch schlechthin P i e t Lak
e n v a l l e y genannt wird und unter diesem Namen
allgemein als einer der achtungswerthesten
Golonisten bekannt ist. Wir wurden hier als Abgeordnete
der Regierung nicht nur aufs Glänzendste
bewirthet, sondern von dem jovialischen
Alten auch auf die angenehmste Weise unterhalten,
indem er uns von seinen vieljährigen Streifereien
in- und ausserhalb der Colonie erzählte,
und uns manche Erfahrung mittheilte, die uns in
der Folge zu statten kam. Ungeachtet eines Alters
von 66 Jahren war dieser Mann noch unge»
mein rüstig und thätig und traf noch persönlich
alle, auch die geringfügigsten, Anordnungen in sei-
ausgedehnten Hauswesen. Er war Vater von
0jngr grofsen Anzahl Kinder j sein ältester Sohn,
Roe lo f , ist derselbe, den wir am Hexenflusse
besuchten, ein Mann von mehr als 40 Jahren und
selbst schon Grofsvater, sein jüngster Sohn war
ein bildschöner munterer Knabe von 8 Jahren.
Wir feierten hier den Vorabend einer Hochzeit,
denn am ändern Morgen zur selbigen Stunde, als
wir nordwärts zogen, reiste unsers Wirths jüngste
17jährige Tochter mit ihrem Bräutigam, von Geschwistern
und Verwandten begleitet, nach Tül-
bagh ab, um von den dortigen Commissarien den
Trauungsact gerichtlich vollziehen zu lassen. Vormals
konnte diese Ceremonie nur in der Gapstadt
vorgenommen werden, und aus der ganzen
Colonie mufsten die Brautpaare deshalb die oft
sehr weite Reise unternehmen, eine Einrichtung,
die, wie Herr Bar row mit Recht bemerkt, Vieles
wider sich hatte. Zufolge der neuen Organisation
der Colonie hatten es die Einwohner nun bequemer,
und konnten ihre Heirathen in dem
Hauptort ihres Districts vor dem Landdrost und
den Heemraaden abschliefsen.
Dieses bevorstehende Hochzeitsfest und unsre
Durchreise selbst hatte eine Menge Menschen
herbeigezogen, welche Alle unsre Reise zu den
Briquas als höchstgefährlich betrachteten. Ihr Abschiedswunsch
war immer, uns lebendig zurückkehren
zu sehen.