
Ausspannplatze, der de Waayfontein genannt
wird. Hier hatte einer unsrer Begleiter einmal
die Skelette von einem Parder und einem Gemsbock
neben einander gefunden und führte dies an
als eine Bestätigung der Meinung, dafs diese Art
von Antilopen im Stande sei, mit ihren langen
und spitzen Hörnern ein, von hinten aufspringendes
Raubthier tödlich zu verwunden. Überhaupt
-ist der Gemsbock *) von allen Antilopen die mu-
thigste und wehrt sich gegen die sie verfolgenden
Hunde mit auffallender Kühnheit. Bei der Beschaffenheit
ihrer Hörner ist es gar wohl denkbar,
dafs eine kräftige Zurückbiegung des Nackens, zu
welcher die Angst das Thier von selbst treibt,
dem auf seinem Rücken sich anklammernden Parder
gefährlich und tödlich werden könne.
Die Beschwerden dieser heifsen und mühsamen
Tagereise wurden gar sehr gemildert durch
den Anblick des -vielen grofsen und kleinen Wildes,
das wir in diesen dürren Ebenen antrafen.
Wir sahen mehrere Truppen Quaggas, Hartebeesten,
GemsbÖcke, Elenn-Antilopen und Straufse,
Von Zeit zu Zeit abwechselnd mit einzelnen Steinböcken,
Hasen und Rebhühnern. Gegen Abend
begegneten wir noch einem Jakal, einer wilden
Katze und drei Ebern. Einer unsrer Begleiter, der
auf einen Trupp Elenn-Antilopen Jagd gemacht
hatte, kam nach einiger Zeit zu dem Zuge zurück
und meldete, dafs er eins von ihnen erlegt habe.
*) A n t i l o p e Or y x Pall.1? Die ausführliche Beschreibung
dieses Thiers an einer ändern Stelle. > « „
»Um es zu sehen, mufsten wir einen Umweg von
■einer starken Stunde machen, wurden aber für
■unsre Mühe noch dadurch belohnt, dafs wir mit-
Iten im Felde ein Straufs-Nest fanden, in welchem
I neunzehn Eier lagen. Das geschossene Elenn war
le in grofs.es Männchen, dessen Gewicht ungefähr
■ 800 Pfund betragen mochte, Diese Antilope ist
■unter allen die gröfste und macht den Übergang
Ivon dieser Gattung zum Rindvieh. Sie erreicht
le in e Länge von 7 bis 8 Fuis *) u n d eine Höhe
■von vier und etwas darüber. Das Haar ist hell-
■grau von Farbe und meistens sehr dünne anliegend,
I so dafs die Haut, die etwas schwärzlich ist, durch-
Ischeint. Die ganze Form des Leibes und Kopfes
■ ist die des Rindes, nur ist cs überhaupt schlanker
■und unterscheidet sich am auffallendsten durch die
»gewundenen gerade aufstehenden Hörner, die mit
■der Stirn und Nase in einer Fläche liegen, und
■bei alten Thieren mit den Spitzen ein wenig nach
Jfivora gebogen sind* Unter allen Antilopen ist
■diese die einzige, die, einen wahren Ochsen-
Rschwanz hat. Sie hält sich an den Grenzen der
HiCoIonie noch in ziemlich grofsen Heerden von ao
«bis 30 Stücken auf, am häufigsten aber sieht man
Iihrer acht bis zehn beisammen, von denen eins,
^höchstens zwei männlichen Geschlechts sind* Ihre
kr Nahrung sind dieselbe» Kräuter,, die in den be,-
■ wöbnteren Gegenden .das treffiche Futter für die
I Schafe und Rinder abgeben und deren arorrutfischp
*) Heri Barrow mafs 105 Fufs Läng«; wahrscheinlich
^Bchwanz mit eingerechnet.