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noch ein Buschmann mit den Kleidern des Frei- I
gelassenen herangeschwommen kam. Sie erklärte i
durch Vermittelung des Dolmetschers, es sei ihr I
Mann und er habe ebenfalls wohl einen Antheil |
an den Geschenken verdient. Dieser ward ihr I
denn auch sogleich für ihn zugestellt und wäh« I
rend er mit dem Strom kämpfte, sah sie immer I
nach ihm hinüber und gab durch schnelles An- I
schlagen der Zunge an den Gaumen einen sonder- I
bar trillernden Ton von sich. Man fragte was das I
bedeute und erfuhr, dafs solch ein Ton nach I
ihrer Meinung in Gefahr von grofsem Nutzen sei. I
Noch an demselben Morgen trat inan die |
Rückreise an. Vorher lieTs der General die I
Buschmänner alle zu sich kommen und ihnen i
durch den Dolmetscher versichern, dafs wenn sie 1
sich ruhig und friedlich verhielten, von Seiten!
der Christen nichts gespart werden solle, ihnen
ein angenehmeres Leben zu verschaffen und I
sie dann und wann mit ihren kleinen Bedürfnis- |
sen zu versorgen. Er selbst werde zuweilen von n
den Seinigen senden, um zu erfahren, ob es I
ihnen gut gehe und ob sie ihr Versprechen ge- I
halten. Die Regierung werde nie aufhören, alle I
Buschmänner zu beschirmen und zu lieben, die I
sich' des Raubes enthielten und es bewiesen, dafs I
es ihnen Ernst mit dem Frieden sei. Der Veld- I
Commandant van der Wal t , dessen Besitzun- I
gen am nächsten an ihren jetzigen Aufenthalt I
stiefsen und zu dem sie ja schon ohnehin soviel
Zutrauen hätten, sei von ihm beauftragt, für ihr
Bestes zu sorgen und werde ihnen in allen
rechtrechtlichen
Unternehmungen förderlich sein. —
Sie drückten darauf ihre Zufriedenheit durch allerhand
Gebehrden und durch einen hohen singenden
Ton, in welchem sie unverständliche Worte
durch einander schrien, aus, und verdoppelten
diese Zeichen, als der General den zunächst Stehenden
zum Abschiede die Hand reichte. Viele
(von ihnen liefen noch lange neben den Wagen
¡her und verloren sich erst am zweiten, dritten
iTaee allmählich ■. O von der Gesellschaft.
Ein Jahr nachher hatte General Janssens
■die Freude, einen auffallenden Beweis von der
■Zuneigung zu erhalten, die er sich unter diesen
■Wilden erworben hatte. Im Julius des dürren
■und unfruchtbaren Jahres igo4 kam nemlich der
■Veld-Commandant Joh. van der Wa l t nach
■der Capstadt und berichtete dem Gouverneur, wie
■er bisher nebst seinen Nachbaren die erhaltenen
■Vorschriften streng befolgt und die Buschmänner
Ijauf das liebreichste behandelt habe, welches
lldenn auch die Folge gehabt, dafs man in seiner
I Gegend das ganze Jahr nicht von Räubereien gelhört
habe. Vielmehr seien die Buschmänner oft
I friedlich zu ihnen gekommen und haben sich et-
Ikvas Tabak oder Lebensmittel ausgebeten. Man
■habe ihnen das denn entweder aus dem eignen IVorrathe gegeben, oder sei mit ihnen ins Feld
¡gegangen, um ihnen ein Stück Wild zu schieisen.
[Bei der Dürre dieses Jahres sei aber das Wild
gröfstentheils weggezogen und gestorben und
selbst von dem zahmen Vieh, vieles durch Hunger
und Krankheiten aufgerieben, so dafs eine
H. G