
benutzen können^ wird vernichtet, nur damit
kein Andrer noch den Nutzen davon ziehe. Finden
sie ein Nest mit Straufseneiern und verstat-
ten es die Umstände nicht, an dem Orte zu bleiben,
so schleppen sie so viele mit, wie sie können,
aber die übrigen werden zerschlagen. Begegnen
sie einer grofsen Heerde von Spring-
böcken, so verwunden sie deren aus dem Hinterhalte
so viele, als nur immer möglich, obgleich
sie an einer Zahl von 6 bis 8 auf viele Tage
genug hätten und die übrigen doch nur verfaulen.
Ich habe schon vorhin erzählt, dafs sie eine
geraubte Heerde, deren Besitz sie nicht länger
behaupten können, lieber Stück vor Stück töd-
ten, als sie dem Eigner wieder überlassen. —
Ich möchte ungern dies unglückliche Volk in
ein gehässigeres Licht setzen, als es verdient, ich
will daher annehmen, dafs dieses letzte Verfahren
wohl die Absicht haben könne, sich den
Raub für die gelegenere Zeit zu sparen, wenn
der ehemalige Besitzer wieder heimgekehrt sein
wird, aber entschuldigen mufs es auf jeden Fall
in etwas die Wuth und Rachsucht der Coloni-
Sten. Welcher unter den gebildetsten Europäern
vergäfse nicht alle Mäfsigung, wenn er den
ganzen Reichthum, die Frucht jahrelanger Anstrengungen
, die ganze sorgfältig gepflegte
Heerde, worunter vielleicht manches einzelne
Thier ist, das ihm durch treue Dienste lieb geworden
war, wenn er sie alle nutzlos geschlachtet
und, indessen, der boshafte Räuber davon
flieht, ihr Leben in qualvollen Zuckungen endigen
sieht. — Währ ist es, die Colonisten haben
sich vielfache und grobe Mifshandlungen gegen
die Buschmänner zu Schulden kommen lassen
und ihr roher Sinn hat sie zu Raohe-Ubungen
getrieben, die den Christen,, den Spröfsling aus
einem gebildeten Volke entehren. Ich wiederhole
die Anklagen hier nicht, sie sind bekannt
genug aus den Schriften meiner Vorgänger. Zu
[ihrer Entschuldigung ist nie ein Wort gesagt,
[man höre, was sich sagen läfst, ihre Sache, nicht
[zu rechtfertigen, aber zu mildern und aufzu-
[ klären. Die Buschmänner bewohnten n ich t die
[Gegenden, in denen sie heutiges Tages mit den
[ Colonisten im Kriege leben. Als das Roggeveld,
[die Schneeberge, Ageerbruintjeshoogte u>. s. w.
[von Weifsen in Besitz genommen wurden, fand
■ man dort keine Buschmänner. Erst der Reieh-
Ithum der Colonisten zog sie aus ihrem wahren
IVaterlande, dem Landstrich des grofsen Flusses
■ hieher. Die Colonisten waren nie der angrei-
■ fende Th eil, denn wahrlich diesen Wilden war I nichts zu rauben und es ist nie daran gedacht,
■ sie zu Sclaven zu machen. Selbst angenommen,
■sie seien aus ihrem ursprünglichen Vaterlande
■ verdrängt, was aber nicht der Fall ist, indem
■ überall, soweit jetzt Colonisten wohnen, vormals 1 Hottentottenstämme hausten, so verlor ein Volk
■ wie die Buschmänner, das überall zu Hause ist, I das den Werth eines Grundgebiets so ganz nicht
■ kennt, das einen fruchtbarem Landstrich von.
[ vielen tausend Quadratmeilen im Rücken hatte,
[ wohl am wenigsten an dem Besitz eines dürren,