
die sich auf den Bergen mit der Aufzeichnung
der Situationen und Festungswerke beschäftigten.
Dennoch willigte der Gouverneur ein. Ich
begab mich vor Tagesanbruch ans Land, frühstückte
mit dem biedern Engländer, der mich im
Voraus auf die merkwürdigsten Puncte der Insel
aufmerksam machte und fand vor seiner Thür ein
rasches Pferd bereit stehen; der Aufseher seiner
Gärten, ein gewisser Herr Por teus war zu meinem
Führer bestimmt. —
Satict Helena vereinigt die Vorzüge mehrörer
Climate. Es liegt in der heifsen Zone (unter dem
löten Grad S. B.) aber die Höhe seiner fast immer
von Wolken getränkten Fläche, denn es ist
fast nur als ein einzelner ungeheurer Felsen zu
betrachten, und das rings umgebende Meer erhalten
die Luft stets kühl und rein. Dabei
herrscht, was sehr merkwürdig ist, hier jahraus
jahrein der Südostwind - und gerade dann am
stärksten, wenn auf dem, genau im Südosten liegenden
Gap die Nordwestwinde am heftigsten
wehen; unter den*! Wendekreise aber finden die
Schiffer zu dieser Jahrszeit verdriefsliche Stillen;
eine allerdings schwer zu erklärende Erscheinung.
Die Stadt Jamestown liegt in einer engen Bergschlucht,
durch welche sich ein Bach in das Meer
herab ergiefst. Hier ist der einzige Landungsplatz,
den eine respectable Strandbatterie vertheidigt.
Die Rhede wird von eben so furchtbaren Festungswerken,
die in unterschiednen Höhen auf
den beiderseitigen Bergen angebracht sind, beherrscht.
Man betrachtet die Insel in ihrem jetzigen
Zustande als völlig unnehmbar. Eine bequeme,
massiv erbaute Mouille erleichtert den Schaluppen
das Landen, das dennoch bei der ungestümen
Bewegung des Meers oft beschwerlich genug
ist. Von hier gelangt man zunächst an den
rechten Flügel der Strandbatterie, hinter welcher
eine schöne Allee von grofsen indischen Feigenbäumen
(Ficus religiosa) bis an das Thor führt;
dieses liegt ziemlich in der Mitte der Mauer, die
von einem Berge zum ändern geführt ist und die
Stadt vom Strande scheidet. Beim Eintritt in das
Thor hat man das Gouvernementshaus, ein ganz
stattliches Gebäude gleich links und von dort
führt eine lange Strafse in die ziemlich dunkle
und unfreundliche Stadt, die nur aus dieser
Strafse und einigen seitwärts höher und zerstreut
liegenden Häusern besteht. Ganz am Ende der
Strafse liegen die Gärten des Gouverneursund einiger
Privatpersonen. Hinter dem letzten steht eine
Schildwache, die jedem Fremden das weitere Vordringen
verwehrt. In den Gärten selbst sieht man
Gewächse aus allen Climaten. Die mehrsten Alleen
sind von Ficus religiosa und bengalensis,
welcher letztem man die von den Aesten in die
Luft wachsenden, die Erde suchenden Wurzeln
oft beschneidet. Zu den Seiten-Alleen wählt
man vorzugsweise das Bambusrohr, das hier eine
bedeutende Höhe erreicht und reichen Schatten
giebt. Viele europäische Pflanzen stehn hier neben
africanischen, ostindischen, neuholländischen
und südamericanischen und alle scheinen gleich
gut zu gedeihen. Besonders merkwürdig ward
P p a