
in die Colonie zum armen Mann machte, und ihn
Hülfe bei ändern zu suchen nöthigte. Die Pächterei,
auf welcher Auge lebte, ward zur Nachtzeit
von den Wilden angegriffen, die Bewohner
zu schwach zum Widerstande, benutzten die Dunkelheit
zum Entfliehen, und gaben ihre ganze Habe
dem Feinde Preis, zufriederi**das Leben zu retten.
Sie vergafsen aber den alten Blinden nicht
und brachten ihn, halb ihn führend, Jialb tragend
bis zur nächsten Pächterei, wo zur weitern Flucht
ein Wagen gefunden wurde. Den Verlust aller
seiner kleinen Habseligkeiten, besonders seiner
Bücher und Kräutersammlungen bejammernd,
ward er so nach Zwellendam. gebracht, wo der
menschenfreundliche Faure den unglücklichen
Alten als einen Freund seines längst verstorbenen
Vaters ehrend, ihn liebreich aufnahm, ihm
Obdach, Kleidung und Nahrung gab, ohne je
einigen Ersatz dafür zu verlangen.
Auf unsern Besuch vorher vorbereitet, hatte
sich der Greis, (eine hohe noch ziemlich aufrechte
Gestalt, mit schneeweifsemlang herabhängendem
Haar,) vor die Thür seiner Hütte gestellt und redete
uns an, seine Schwäche und Blindheit entschuldigend.
Der Anblick eines Blinden flöfst
immer Mitleiden ein, hier gesellte sich Ehrfurcht
vor dem würdigen Alter und in mir noch überdies
Achtung vor dem verdienstvollen Botaniker hinzu,
und ungeachtet seines groben Wamses stand
der Mann als ein Gegenstand allgemeiner Verehrung
in, unsrer Mitte» Er erzählte uns sehr zusammenhängend
und ruhig seine letzten harten
Schicksäle, verweilte aber bei ihnen nicht so lange,
als bei dem Lobe seines jetzigen Wohlthäters.
Er gab uns zu bedenken, dafs seine Gesundheit
| noch sehr leidlich sei, und dafs er seinen Tod
noch nicht so nahe glauben könne, also seinen
| lieben Pflegern wohl noch viel Last machen wer-
I de. Er beklage das indessen nicht, da er wisse,
I dafs man ihm gern das viele Gute erweise und I seiner Dankbarkeit gewifs sei. Dafs er seine Pen-
I sron verloren habe, schmerze ihn deshalb, weil
I er dem Landdrost doch weniger Kosten verursa-
I chen würde, | wenn er sie hätte und sich dann
I wenigsens selbst bekleiden könne. — Ich erfuhr
I bei dieser Gelegenheit, dafs Herr Faure aus ei-
I nem gewissen Zartgefühl sich nicht um die Wie-
I derauszahlung dieser Pension bemüht habe, da-
I mit es nicht scheine, als wünsche er das Verdienst
I um den würdigen Greis mit Jemand zu theilen.
Es bedurfte nur einer schlichten Erzählung
I dieses Zusammentreffens, um von dem Goüver-
I neur die Wiederauszahlung des Gnadengehalts,
I sogar noch mit einer kleinen monatlichen Zulage
I zu erlangen, und wenn die Engländer, wie ich zu
I hoffen geneigt bin, ihn fortgezahlt haben, so hat
unser Besuch noch dazu beigetragen, dem ehr-
[ würdigen Manne das Ende seines Lebens um et- I! Was heitrer zu machen.
Während ich ihm die oben kurz angegebenen
Umstände aus seiner Lebensgeschichte abfragte,
verrieth er mir die noch immer ihm beigebliebene
Liebe zu seiner Wissenschaft- und ich mufste