und rauhen Boden nahm, ward aber für meine Mühe vollkommen
entschädigt. Donn obwohl dies Denkmal weniger
prachtvoll ist, als dasjenige im Wadi Tagldje, so würde es
doch mit seiner Architektur
selbst in einem fruchtbaren
und wohlbevölkerten
Lande das Interesse des
Reisenden für sich in Anspruch
nehmen: wieviel
mehr also in einer verlassenen
Gegend, wie diese,
am nördlichen Rande einer
grossen wasserlosen Wüste,
wo die Errichtung, eines,
grossartigen Baues ein ver-
liältnissmässig erhöhtes Interesse
erwecken muss!
Es ist ein Grabmal, das
sich in drei Stockwerken
zu einer Höhe von etwa
25 Fuss erhebt, in bedeutend
weniger schlanken Verhältnissen,
als das eben erwähnte
Denkmal; auch ist
es wohl entschieden aus
späterer Zeit. Die Skizze
wird genügen, um im Allgemeinen
eine genaue Vorstellung
davon zu geben.
Nahe bei diesem Grabmal
ist ein anderes, das,
wie seine höhere Lage zu
zeigen scheint, etwas älter
ist; denn der leitende
Grundsatz bei diesen Grabmomunenten war, sie an einer weithin
sichtbaren Stelle zu errichten. Es ist indessen fast gänzlich
zerstört. Ein drittes, von grösseren Verhältnissen, ab
jedes der beiden anderen, zeigt sich weiter südöstlich, aber
es ist nicht in besserem Zustande der Erhaltung.
Trotzdem verdienen sie wohl Erwähnung, da sie beweisen,
dass die errungene Herrschaft der Römer in diesen
Gegenden nicht von nur augenblicklicher Datier war, Sendern
eine Zeit lang sich erhielt. Denn es ist klar, dass
nicht ein gemeiner Soldat, sondern nur ein Mann von hohem
Range der Ehre eines so kostbaren Denkmale» theflhaftig
werden konnte, und es ist mehr ab wahrscheinlich, dass
diese Grabmäler bestimmt waren, die irdischen Beste der
aufeinander folgenden Befehlshaber der benachbarten Römischen
Station, die ich sogleich beschreiben werde, zu bewahren.
Zugleich sind sie dann ein augenscheinlicher Beweis
dafür, dass schon damals die Strasse sich hier verzweigte
und dass, während ein Arm über die Station ging, ein anderer
diese Richtung verfolgte.
Wie ein einsamer Lenchtthurm von Macht und BQdmig
hebt sich jenes Denkmal aus der meerahnEchen Fläche der
wüsten Hochebene, die augenscheinlich die Eroberer der Alten
Welt nicht abzuschrecken vermochte, als eine in. Stein
geschriebene Urkunde einer Zeit höher entwickelten Lebens
empor.
Die flache, gemach sich hmanziehende Fortsetzung des
Thaies mit ihrem grünen Krantstreif dehnt sich weit hinaus
in die steinige Ebene, und dahinter, nach NO. zu, erstreckt
sich die verlassene Wüste bis Ghana. -— Ich kehrte zu unserem
Lager zurück, das in der Zwischenzeit am Brennen umher
aufgebaut worden war. Der kleine Spaziergang batte mich
vollkommen empfänglich für das Labsal eines frischen Trankes
gemacht; aber ich fand das ü asser salzig, und so lange
ich davon trank, waren meine Gedärme in unregehnässigein