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4 2 ster Tag: Man lagert ungefähr um dieselbe Zeit wie gestern
und noch in dem Thale Agmemär.
4 3 ster Tag: En-ssemidh. Ankunft nach rAsser. Man hat sich
am Morgen noch in dem genannten Thale zu halten, bis
man eine Anhöhe ersteigt, von welcher man in ein anderes
Thal hinabzieht, das wahrscheinlich seiner hohlen
Gestalt wegen von den Arabern „el botta”, „die Büchse”,
genannt wird. Hier ist ein Brunnen Namens „Tin - e’ Ssli-
män” oder „Tln-sslimän”. Im Thale hinziehend, erreicht
man den Lagerplatz für die Nacht.
4 4 ster Tag: El Rhabah, „der Wald”, welcher von grösser Ausdehnung
und voll Unterholz ist. Ankunft Nachmittags, nachdem
man auf dem Wege die Einsenkung oder den Kessel
Namens ,,e’ Scka&b” passirt, von wo aus man über ein
ansteigendes Terrain den Wald erreicht.
45ster Tag: Inssäla, der grosse Marktplatz des südlichsten
Distrikts von Tauät, wo man Nachmittags ankommt. Man
hat sich zuerst im Walde gehalten und nachmals ein
wenig anzusteigen gehabt.
Längs dieser Strasse liegen, wie ich später erfuhr, mehrere
Plätze, wo Salz gefunden wird. Diese will ich hier des Interesses
wegen zusammenstellen, obgleich ich unglücklicherweise
nicht im .Stande bin, die ersten Plätze, welche ich zu
erwähnen habe, mit den entsprechenden Punkten des Itine-
rars zu verbinden. Es sind folgende: Em-eddarör, das 6
Tagemärsche von Aseu entfernt sein soll; weiterhin Ahören
und 1 Tagereise südlich vom Brunnen Tln-sslimän: En-mellel.
Ich füge hier auch die Nachrichten bei, welche ich über
die an oder nahe bei der Strasse lebenden Stämme habe
sammeln können. Bis Ne-ssua sind sie uns von den oben angeführten
Plätzen bekannt; aber auch der erste Theil der
Strasse von hier weiter wird von Abtheilungen der Imrhäd
bewohnt, z. B. von den Kel-ähenet, während die Idjrän ihre
Niederlassungen westlich sogar bis zu dem Thale Tadjemüt
ausgedehnt haben.
a. Die Sakomären.
Nächst den Imrhäd auf der Nordseite der Strasse sitzen die
Sakomären, ein Stamm, welcher im Mittelalter der Araber
die nordöstlich von dem mittleren Laufe des sogenannten
Niger gelegenen Landschaften bewohnte, und von welchem
wir im Verlaufe unserer Wanderung einigen Resten in der
Nachbarschaft jenes Flusses bei Timbuktu begegnen werden.
Es kaim kein Zweifel über die Identität dieser Stämme herrschen*).
Durch was für Revolutionen dieser Stamm von
seinen alten Sitzen vertrieben worden is t, kann man noch
nicht sagen. Schon Ebn Batüta fand die Berdäma, wo früher
die Sakomären gewohnt hatten. Ihre gegenwärtigen Sitze
scheinen nicht so sehr öde und sollen sehr reich an Weidegrund
sein, so dass sie eine beträchtliche Menge Rindvieh
halten können. Mit der dadurch gewonnenen Butter versehen
sie die weniger begünstigten Gaue Asbens. Sie scheinen indess
nur geringe Macht zu besitzen und stehn anscheinend ganz unter
dem Einfluss enger Freundschaft mit den Tauätem. Ein
Theil von ihnen lebt sogar in der letztem Oase, namentlich
die Abtheilung, welche Ueläd wuen Tauät genannt wird,
ein Name, der eine merkwürdige Mischung von Arabisch und
Temä-schirht zeigt. Die grösste Menge von ihnen soll indess
im Gaue Amgid leben. Ausser dem Namen des erwähnten
Stammes erfuhr ich noch die Namen der folgenden:
die Kel-tegettuft, welche den Gau Ahohorhen bewohnen;
*) Die Arabischen Autoren schreiben'stets es herrscht aber
in Afrikanischen Namen die grösste Ungewissheit in Bezug auf
und So schreiben Einige Andere Göber wird
geschrieben und von Anderen ; Tagant bald bald
OCSlj6*.