uns aufdrängt, ist die Existenz einer christlichen Gemeinde,
oder eines Klosters, in diesem abgelegenen Thale, zum Wenigsten
noch in der Zeit des zwölften Jahrhunderts, unter
dem Schutze eines mächtigen Häuptlings. Dies hat in der
That durchaus nichts Unwahrscheinliches, da wir sehr gut
wissen, dass Mohammed ausdrücklich befahl, die eifrigen
Priester und Mönche unangefochten zu lassen, und da wir
so viele Klöster in manchen anderen mohammedanischen
Ländern finden; Bischöfe wurden ununterbrochen für diese
Gegenden ordinirt. Dass es nicht nur eine Kirche, sondern
auch ein Kloster war, scheint deutlich hervorzugehn aus der
Eintheilung in Zimmer oder Zellen, die man im oberen Stockwerke
findet; aber auch an der Nordseite der Kirche war
ein Flügel angebaut mit mehreren ganz einfachen, gleichmäs-
sigen Zimmern. An der Südecke des engen Felsrückens ist
ein kleiner isolirter Thurm mit zwei Abtheilungen.
Nahe hei diesem Schlosse befindet sich ein anderes, „Kasr
Labayed mtä Deraier” genannt, während ein viertes, wie es
scheint kleineres, Namens „Ksaer el haemer”, zerstört worden
sein soll.
Ich muss jedoch nach Kasr Chafäidji 'Aämer zurückkehren,
um den Leser von da auf einem südlichen Wege nach
dem Lager der Expedition hei Misda zurückzuführen. Hier
will ich nur noch bemerken, dass der berühmte Hufschmied
von Misda, welcher uns so unsägliche Noth und so langen
Aufenthalt verursachte, sein Zelt ganz in der Nähe des letztgenannten
Schlosses hat.
Etwas nach Sonnenuntergang kam ich zufrieden mit meiner
Ausbeute bei meinen Gefährten wieder an.