scheiden und zeigen, dass dieselbe mit ihrer Frontseite genau
nach Osten gebaut war. Diese und die gegenüherstehende
Seite mass 57 Fuss 8 Zoll, während die nördliche und südliche
Seite nur 54 Fuss hielten. An der Ostseite war ein starker
Vorbau, welcher das Thor vertheidigte, 16 Fuss 11 Zoll an der
Nord- und Südseite lang und 19 Fuss 1 Zoll an der Ostseite.
Auf der letztem Seite war ein grosses Thor, 9 F. 1 Z. breit.
Der Vorbau tritt von der Mauer der Burg um 17 Fuss 6 Zoll
von der Südecke vor. Dies war ohne Zweifel eine Römische
Befestigung, aber die Berbern scheinen, nachdem die Herrschaft
der Römer und Byzantiner gefallen war, während kleine
Dynastieen Arabischer und Berberischer Familien in Nord-
Afrika auftauchten, diese Burg neu befestigt zu haben, da
ihre Lage einen wahrhaft beherrschenden Charakter hatte.-
Sie bauten daher einen ändern Vorbau an der Westseite, allerdings
nicht in dem grossartigen Style, wie die Römer, sondern
mit kleinen unregelmässigen Feldsteinen, brachten an
den Ecken Bastionen an und umgaben die ganze Burg' mit
beträchtlichen Aussenwerken am Abhänge des Hügels.
Die Römische Burg hat der Kampf verschiedener Nationalitäten
und der Sturz kleiner, schnell auf einander folgender
Herrschaften mit sich niedergerissen; aber das Römische
Grabmal ist noch erhalten, fast mit allen seinen architektonischen
Verzierungen. Noch jetzt wird es von den umwohnenden
Stämmen mit einer Art heiliger Scheu und Verehrung
betrachtet *).
Es ist höchst wahrscheinlich, dass es das Grabmal eines Römischen
Befehlshabers der Burg während der Zeit der Antonine
war, und ich'glaube, dass sich der Name Ssufet, mit
welchem es die Eingeborenen auszeichnen, auf diesen seinen
wohlbekannten Charakter bezieht. Denn ungeachtet des Pu-
nisch erscheinenden Namens ist es sicherlich nicht ein Puni-
sches Denkmal; aber es ist jetzt wohlbekannt, dass die Puni-
sche Sprache selbst noch nach dem zweiten Jahrhundert unserer
Zeitrechnung ganz allgemein in mehreren Städten dieser
Gegend gesprochen wurde. Dem zweiten Jahrhundert scheint
der Baustyl anzugehören; aber leider ist keine Inschrift erhalten,
— die Tafel, welche man an der Westseite sieht, ist
unbeschrieben, — um die Geschichte des Grabmals aufzuklären.
Die Anhöhe, auf der es liegt, ist etwas niedriger, als
diejenige, auf der die eben erwähnte Burg gebaut ist, und
liegt etwas südwestlich von derselben. Das Denkmal hat
folgende Verhältnisse: die ganze Höhe beträgt etwa 36 Fuss.
Der Grundbau misst 16 Fuss 8 f Zoll an der West- und Ost*)
Noch zu El Bekri’s Zeit (im elften Jahrhundert) waren alle Römischer.
Denkmale das heisst offenbar diese hohen vereinzelten Grabdenkmale —-
der Gegenstand religiöser Verehrung. ,, De nos jours encore toutes les tribus
berbères qui habitent aux environs offrent à cette idole des sacrifices, lui ad-
dressent des prières pour obtenir la guérison de leurs maladiesf et lui attribuent
Faccroissement de leurs richesses.” Notices et extraits} vol. X I I . p . 468.