Ebn Batüta, der eine so interessante Angabe von dem Kupferhandel
in Tekädda liefert, noch selbst Leo erwähnt
etwas davon, während sie auf der anderen Seite beide die
Salzminen von Te-rhäsa beschreiben, welche kurz nach der
Veröffentlichung von Leo’s Beschreibung Afrika’s durch die
Minen von Taodenni verdrängt wurden. Auffallend aber muss
einem Jeden die häufige Erwähnung sein, die Edrisi von
den Alaunminen in Kauär thut, von deren Ertrag er sagt,
dass sie einen ungeheuren Handel bildeten *), und es hat
fast den Anschein, dass er von den Salzminen und dem Salzhandel
sprechen wollte. Dies würde diesen Handel in sehr
hohe Zeit, wenigstens in’s zwölfte Jahrhundert, hinauf bringen.
Wie dem auch sein möge, nach Allem, was ich durch
persönliche Erkundigungen erfahren konnte, scheint es, dass
dieser Handel die Strasse über Asben nur erst seit einem
Jahrhundert genommen hat, also nicht vor der Zeit, wo das
Land von den Kel-owl in Besitz genommen wurde; denn
es versteht sich von seihst, dass, so lange die Tebu oder
vielmehr Teda eine starke Nation waren, sie Fremden nicht erlaubt
haben werden, den Vortheil eines solchen von der Natur
ihrem Lande -geschenkten Beiehthums zu gemessen **). Die
Autorität Annür’s, sowie Lü-ssu’s scheint in der That durchaus
auf-diesem Handel, dessen stete Beschützer sie sind, zu
ruhen, indem sie besonders hieraus die Mittel ziehen, eine
ansehnliche Anzahl Anhänger um sich zu versammeln. Andere
Abtheilungen der Kel-owl im weiteren Sinne jedoch scheinen
*) Ednsi, ed. Jaubert, vol. I, p. 117 s s .— S. 118 sagt er: „le commerce
quon en (de Vahm) f a i t da/ns cette contrée est immense.”
**) In der Geschichte der Kriegszüge des Borno-Königs Edns Alaöma,
von denen ich ausführlich im nächsten Bande sprechen werde, und unter
denen sich auch ein grösser Heereszug nach dem Têbu-Lande befindet, geschieht
keine Erwähnung des Salzhandels der Tëda; aus diesem Stillschweigen
jedoch kann nicht der Schluss gezogen werden, dass der Salzhandel damals
gar nicht existirte.
diesen Handel als entehrend zu betrachten und ziehen ihm
ein räuberisches Nomadenleben vor.
Ich werde Gelegenheit nehmen, weiter unten mehr über
diesen Salzhandel zu sagen, wenn wir die Salzkarawane begleiten
werden. Ich kehre jetzt nach unserem Lager bei
Tintellust zurück.