zu einem Spielwerk meines närrischen Freundes Mohammed,
welcher, so oft er mich auf der Terrasse traf, nicht verfehlte
zu versuchen, mich durch die Bresche zu werfen. Da
ich tagtäglich hieher kam, um mich des interessanten Pano-
rama’s zu erfreuen, wurde ich so vertraut damit, dass ich die
Ansicht, die sich von hier über den westlichen Theil der
Stadt ausbreitet, in recht genauen Umrissen niederlegen
konnte (Bild 11). Sie wird dem Leser sicher eine genauere
und richtigere Vorstellung von der Stadt zu gehen im Stande
sein, als es irgendwelche Beschreibung in Worten thun könnte.
Um Mittag sandte, der Amanókal seine Musikanten, um
mir und meinen Gefährten mit ihrer Kunst aufzuwarten.
Es waren ihrer vier oder fünf und sie entwickelten ihr Talent
auf den im Sudan jetzt üblichen, den Arabern nachgeäfften
Instrumenten. Interessanter und nationaler waren die Leistungen
eines einzelnen „maimölo”, d. h. Guitarrenspielers, welcher
uns, nachdem wir die königlichen Musikanten ehrenhaft belohnt
hatten, besuchte und sein Spiel auf dem dreisaitigen
Mölo mit einem gefühlvollen extemporirten einheimischen
Gesänge begleitete.
Nachdem wir dann wieder einen kurzen Besuch auf demKa-
meelmarkte gemacht, nahmen mich meine Gefährten mit sich
nach dem; Hause des Kadhi. Dieser, hier Alkali genannt,
wohnt, etwas südwestlich von der Me-ssálladje, in einem von
allen Seiten gänzlich isolirten Hause. In dem Augenblick, als
:wir ihn besuchten, sass er mit seinem Mufti im Vörgemache,
wo derBichtersprucfi’ gesprochen wird. Naeh einigen etwas trockenen,
förmlichen Begrüssungen ging er sofort daran,- die Angelegenheit
meiner Gefährten zu untersuchen; sie hatten nämlich
eine Klage .gegen einen Eingeborenen der Stadt, Namens
Wä-n-sseres, einen Mann von unverkennbarer Berber-Abkunft.
Es wurde der Beweis geführt, dass er eine Kameelin, welche
den Kel-owi gestohlen wbrden, verkauft hatte; dagegen bewies
er, dass er sie von einem Manne gekauft, welcher ge