tasiereichen Rauchwolken seiner langen Pfeife sich in die quellenreichen
Berggegenden seiner Heimath versetzen.
Nachmittags machte ich mit meinem Sintäni einen ändern
Ausflug durch die Ebene, um ein Schaaf zu kaufen; aber obgleich
viele Heerden auf der reichen Weide zerstreut waren, .
wollte doch kein Hirt seinen Trupp vermindern; denn reichliches
Futter war ihnen hier geboten und jeder hatte, was
er brauchte. Dies Jahr war in der That sehr verschieden
vom Jahre 1846, wo ich diese Provinz zum ersten Male besuchte.
Damals kamen die Bewohner fast um vor Hunger
und mussten ihre Kameele und Alles, was sie sonst hatten,
verkaufen, um sich selbst Nahrung zu verschaffen.
[Sonntag, 3 1 **®". März.] Nebeliges Wetter verkündete kommenden
Regen. Herr Richardson kam mit seinen Leuten noch
eben zeitig genug an, um vor dem Einbruch des Regens das
grosse Lazarethzelt aufzuschlagen, das sich aber gleich hier
für die Bedürfnisse der Reise als ganz unzweckmässig erwies.
Auch Herr Reade war mit herausgekommen, um die Misshelligkeiten
mit unserem Diener Mohammed wo möglich zu ordnen
und unsere Gesellschaft aufbrechen zu sehn. In der
That ist es eine angenehme Pflicht für mich, die vielfachen
Dienste, welche uns dieser Herr in Tripoli erwiesen, hier an-
zuerkenhen.
Heftiger Regen nöthigte die ganze Gesellschaft, den folgenden
Tag hier abzuwarten, und Overweg und ich waren erfreut,
den schwarzen Diener des Pseudo-Scherifen, dessen heftigen
Streit Herr Richardson berichtet hat, für uns zu gewinnen,
als dieser wilde und gesetzlose Mensch nach der Stadt zurückgesandt
wurde, da wir sehr eines anderen Dieners bedurften.
Overweg und ich gaben der ganzen hier versammelten
Gesellschaft von Europäern ein allerdings sehr ländliches
Diner in unserem Zelte.
[Dienstag, 2ten April.] Unsere Expedition setzte sich nun
endlich wirklich in Bewegung. Die Landschaft nahm sehr bald
einen mehr abwechselnden Charakter an, als wir uns dem
Passe näherten, den die beiden Felshöhen Bates und Ssmaera,
als zwei vereinzelte Vorposten der Bergkette, bilden, während
die mannichfaltigen Formen der letzteren mit ihren hohen
Kegeln, tiefen, jähen Schluchten und breiten Thälem einen interessanten
Hintergrund abgaben. Der Boden ist hier mit
weniger Sorgfalt angebaut, als in Wadi Medjenm, und da er
mit Gestein mehr gemischt ist, bietet er dem Anbau natürlich
viel grössere Hindernisse als jener dar. So erklärt sich der
Unterschied der Industrie in beiden Landschaften, .die von
denselben Stämmen, nämlich den Urgäat und den Akära, bewohnt
sind. Selbst hier jedoch breitete sich in dem Kreise,
welchen umliegende Höhen bilden, eine schöne, mit Kornfeldern
bedeckte Ebene aus. Gerade am Eingänge der Passverengung
ist ein Brunnen, wo die Strasse sich trennt. Nach
kurzer Berathung schlugen wir den westlichen Arm ein, da
unsere Leute fürchteten, auf dem östlichen heute kein Wasser
mehr erreichen zu können.
Wir schienen uns auf diesem Wege eine Zeit lang ganz von
den Bergen fern zu halten, bis wir an das breite, aber sehr
felsige und zerrissene Wadi el Haera kamen. Es ist dies ein
grosses Thal, das ich auf meinem frühem Ausflug zu bemerken
Gelegenheit fand und welches wir hier berühren mussten,
um unsere Schläuche aus den Regenpfützen, die sich hier in
den Felshöhlungen ansammeln, mit Wasser zu füllen. Das
Thal hatte in der That das Ansehn, als sei es mitunter den
Uberfluthungen eines mächtigen Wassers ausgesetzt, und ein
beträchtlicher Deich war.ehemals, in den älteren Zeiten der
Araber , hier errichtet worden, welcher sich 200 Schritte vom
Thale ostwärts erstreckte. Er ist indess zerstört und der Pfad
führt nun durch seine Breschen.
Nach langem Aufenthalt setzten wir unsern Marsch fort,
indem wir uns nun gerade auf die Berge zuwandten, und lagerten
uns zu sehr früher Stunde an einer sehr schönen Stelle,