Agades einen gewaltigen Stoss geben, indem so die Wurzeln
selbst, durch welche diese Gemeinde Leben eingesogen, abgeschnitten
wurden. Jetzt ist Gögo ein verschollener Name
in Agades, der kaum noch in den Ohren der ältesten und
weisesten Männer klingt.
Die jetzige Stadt ist nur das Gerippe dessen, was sie früher
war; dennoch aber glaube ich auch jetzt noch, dass ich nicht
sehr weit von der Wahrheit abweiche, wenn ich die Zahl der
noch bewohnten Häuser auf 600 bis 700 und die Bevölkerung
auf etwa 7000 schätze. Allerdings muss in Erinnerung
behalten werden, dass die Bewohner noch immer ihren kaufmännischen
Charakter bewahrt haben, und dass daher eine
bedeutende Anzahl der männlichen Bewohner stets vom Hause
abwesend ist. Dieser Umstand verursacht die Beschränkung
der bewaffneten Macht des Platzes auf etwa 600 Mann; eine
gute Kontrole aber über die Stärke der Bevölkerung dürfte
die Anzahl wohlerzogener Knaben darbieten, welche zur
Zeit meiner Anwesenheit in fünf oder sechs Schulen, die in
der Stadt zerstreut lagen, etwas Lesen und Schreiben lernten;
denn nicht jeder Knabe wird dahin gesandt, sondern nur
diejenigen, welche Familien in leidlichen Umständen angehören.
Es waren dieser Sehnlknaben, die fast alle von demselben
Alter waren, von sieben bis zehn Jahren 250 bis 300.
Ich gebe hier den Grundriss der Stadt, wie ich ihn bei
meinem Berichte über Agades einsandte, mit nur wenigen
Veränderungen.
Was die Namen der Quartiere betrifft, welche vom historischen
Standpunkte aus nicht ohne Interesse sind, so war
ich nicht im Stande, die genaue Beziehung eines jeden derselben
zu erforschen, und ich bin überzeugt, dass selbst nur
wenige der gegenwärtigen Bewohner wegen des verfallenen
Zustandes vieler dieser Viertel ihre genauen Grenzer/’ anzugeben
vermögen. Die hauptsächlichsten, welche mit Sicherheit
im Plane angegeben werden konnten, sind: Masräta, Gobetären,
Gaua - Ngirssu, Digi oder Degi, Katanga, Terdjeman und
Arrafta; alle diese liegen im südwestlichen Viertel der Stadt.
«D . Meile
1 Haus Annür’s, wo ich einquartiert war.
2 Die Me-ssAlladje oder Tamisglda bere, die grosse Moschee mit dem hohen
Waclitthurm.
8 Die fada oder der Palast des Amanökal.
4 Die ka-ssua-n-del61ti oder ttman-lokoi, der Gemüsemarkt.
5 Die kä-ssua-n-räkoma, ursprünglich Kameelmarkt, jetzt Fleisch- und Viehmarkt.
6 Katanga, ursprünglich der Haupteingang in das alte südliche Yiertel, jetzt
Krammarkt.
7 Erürar-n-ssäkan, der jetzige Kameelmarkt.
8 Mohammed Doro’s Haus.
9 Haus des Richters.
10 Brunnen Namens ScheduAnka.
Die Namen der anderen Quartiere, welche ich versuchsweise auf
dem früheren Plan eingetragen hatte, ziehe ich jetzt, es so für
rathsam haltend, zurück. Ich fand nämlich nachmals, dass
einige Ungewissheit in Bezug auf dieselben herrsche, und namentlich
erfuhr ich, dass der Name UerSeren mit Gaua-
Ngfrssu identisch sei. Ich stelle daher hier die Namen der übrigen
Quartiere der Stadt, welche oben nicht erwähnt und
nicht im Plaue aufgezeichnet worden sind, zur Belehrung eines