VI. KAPITEL.
Die beiden grossen Lebensadern der Fesänischen Oase: Wadi Schiäti (der
Thalspalt) und „das Wadi”.
Die Strasse von el Hassi theilt sich in drei Arme, deren
westlichster von einer Meinen Gruppe Palmbäume „trifc e’
Duessa” genannt wird; der zweite heisst „trlk e’ ssafar”, ist
steinig und noch öder als der erstere, aber um einen halben
Tag kürzer; der dritte und östlichste führt direkt von el Hassi
nach Birgen.
[Mittwoch, 24*ten ApriZ] Am Morgen wurden dieKameele
zum zweiten Male getränkt; dann verliessen wir unseren unbehaglichen
Lagerplatz. Die Kameeltreiher wählten die mittlere
Strasse, und diese erwies sich als wüst und grausenhaft,
ein Bild von Wüstenei und Wildheit, gleichsam ein unvoll-
endetes Gebiet der Schöpfung.
Anfänglich war der Charakter der Landschaft ruhiger;
selbst der Felsboden trug durch das Auftreten von Granit
zur Abwechselung hei, und „tamerän” und das von den Ka-
meelen so geliebte „schiä” (Artemisia odoratissima) überwuchsen
die Thalgründe. Auch ein einzelnes, aber sehr schönes und
üppiges Exemplar eines Batümbaumes zeigte sich. Als wir
aber in die Region der Sandhügel eintraten, die von felsigen
Erhebungen und Klippen unterbrochen werden, zwischen denen
der Pfad sich in mäanderartigen Krümmungen hinwindet,
ward die Gegend im höchsten Grade öde. H l wir drei Reisenden vor unseren Führern einen Vor