welche mit einer Menge von Sidderbäumen (Bhanmus Nabeca)
«eschmückt war. Wir beiden Deutschen fanden uns damals
noch im Besitze unserer ganzen Rüstigkeit, und anstatt uns
dem ruhigen Genuss des Lagerplatzes hinzugehen, fühlten
Overweg und ich uns bewogen, unsere Schritte einem Hügel,
Namens Fulldje, zuzuwenden, welcher, etwa eine halbe Stunde
nach Osten von unserem Lager entfernt gelegen, uns eine
günstige Lage zu haben schien, um die genauen Winkel einiger
hervorragenden Punkte der Bergkette zu nehmen. Auch
täuschte er unsere Erwartungen nicht. Zufriedengestellt keimten
wir also von unserem kleinen Ausflug zurück und verbrachten
den Abend höchst behaglich im Zelte Herrn War-
rington’s.
Wir hatten jetzt den Fuss des Abfalles der Bergkette erreicht
und einige Befürchtungen wurden laut, der Transport
des Bootes auf der vor uns liegenden Strecke möchte mit
grossen Schwierigkeiten verbunden sein; aber es konnte kaum
deren verursachen, da jede Hälfte in zwei Abtheilungen gesägt
war, welche sich beinahe besser an die Seiten eines Kameels
schlossen, als die grossen viereckigen Kisten und andere Dinge.
Das Unbequemste waren die langen Ruder und Stangen, welche,
stets auf und ah schwingend, dem Kameele grosse Anstrengung
und Ermattung verursachten. Der Boden wurde, bald
nachdem wir am nächsten Morgen aufgebrochen waren, steinig
und nach einer Strecke von 3 Meilen sehr aufgerissen;
er war hier von einer Menge jetzt trockenes Rinnsale durchschnitten.
Die Landschaft war nicht allein von unserer eigenen
Karawane, die aus so mannichfaltigen Elementen zusammengesetzt
war, sondern auch von anderen Reisegesellschaften,
welche zufällig den Abhang herabkamen, belebt. Zuerst
kam der Kaimakäm des Djebel, dann eine Sklaven-Kafla,
nicht weniger als sechzig dieser Unglücklichen umfassend.
Jedoch schienen die jüngeren unter ihnen die Mannichfaltig-
keit der Landschaft mit Wohlgefallen zu betrachten.
Wadi Bü-Gbelän, welches als der natürliche Fuss des Bergabhanges
zu bezeichnen ist, wird hier und da von Dattelbaum-
Gruppen geschmückt und bildet eine freundliche Landschaft.
Gerade in einer Stunde erreichten die ersten unserer Kameele
die Terrasse von Beni-Abbäs, und bis der ganze Trupp den
Anstieg vollendet hatte, blieb mir Zeit, von meinem folgsamen
Bü-ssaefi ein wenig abzusteigen und, unter einem schönen Olivenbaume
nahe der Kapelle des Meräbet Ssämes mich niederlassend,
unseren ganzen eigenthümlichen Trupp von Europäern,
Arabern und freigelassenen Schwarzen Einen nach dem
Ändern die Höhe heraufklimmen zu sehn, indem ich mich mit
Behagen dem beruhigenden Gefühle überliess, dass unser Unternehmen
nun wirklich im besten Gange sei.
Das Land war sehr anmuthig hügelig und der Pfad oft
sehr eng und tief in den mergeligen Boden eingeschnitten.
Weiterhin bogen Overweg und ich mit dem jüngem der beiden
Geleitsreiter, die uns zugetheilt waren, ein wenig zur Rechten
von der grossen'Karawanenstrasse ab und erreichten, durch
reich mit Blumen durchsprenkelte Kornfelder unseren Weg
nehmend, das Dorf Guässem, in geringer Entfernung vom
Ostfusse des Berges Teküt gelegen, den wir bei unserem
früheren Ausfluge bestiegen hatten. Hier wurden wir von
einem Freunde unseres Geleitsmannes mit saurer Milch, be-
wirthet. In - Folge der langsamen Bewegung unserer Kafla
gewann ich, nachdem wir sie eingeholt hatten, Zeit genug, das
Römische Grabmal zu besuchen, und fand das Maass der
Basis ¡24 Fuss in’s Gevierte. Der Hauptkörper des Denkmals,
welcher die Grabkammer enthält, ist gänzlich eingestürzt.
Wir fingen.jetzt an, die zweite Terrasse zu ersteigen, und
erreichten die Fläche des Plateau’s um 2 Uhr Nachmittags.
Die Landschaft hatte gegenwärtig ein viel interessanteres Ansehn,
als bei meinem ersten Hiersein vor zwei Monaten, denn
Alles war nun mit grünem Korn bedeckt. Kurz bevor wir
das Kasr Ghuriän erreichten, stiegen wir den abschüssigen Bo