zahl herabgesunken sind. In dei* That geht unter diesen
Horden das Gerede, dass die Zahl ihrer Familienhäupter
nicht zehn erreichen darf, sondern dass sie stets unter zehn
bleiben müssen. Sie haben aber eine grosse Menge von
Imrhäd unter sich, angeblich an 2000. Ihr Ruhm jedoch besteht
in ihrem persönlichen Adel, und im Volksliede ist dieser
kleine Stammrest gepriesen wegen der Schönheit seiner Frauen,
ganz wie Tunis seines Reichthums, Ssuk, ein altberühmter Ort
der Wüste, seiner Gelehrten, Tauät seiner Pferde wegen. Diese
Imanäng sind zum grössten Theile im Thale von Dider angesessen,
ausserdem jedoch auch , in Edahi, Ademar, Sämin
und Emeharu.
Die dritte Abtheilung der Asgar, zu welcher auch Hatlta
gehört, der sogenannte Freund der Engländer, sind die
Manghassatang, deren Name > sehr häufig „Imarhassaten” gesprochen
wird. Diese haben ihre leichten Leder- und Rohrbehausungen
gewöhnlich im Thale Sersüa, auf der Strasse
von Rhat nach Tauät, etwa 6 Tage vom ersteren*).
Die drei Familien oder „tiusi”, die ich bisher erwähnt habe,
bilden unter gegenwärtigen Umständen, genau genommen, die
Horde der Asgar. Denn die beiden übrigen Abtheilungen,
nämlich die Ifogas und die Hadänarang, haben sich von dem
Stamme abgesondert und in gewissem Sinne das nationale
Band zerrissen, das sie in früherer Zeit mit den drei anderen
Stämmen vereinigte. Eine derselben, die Ifogas, ist über die
*) Um deutlich die Lage dieser Thäler anzugeben, füge ich hier ein kurzes
Itiuerar des Weges von Ehst nach Sersüa und von dort nachEgeri hinzu:
Indem man von Ehüt westlich auf Tauät zu marschirt, erreicht man nach 4
oder 5 Stunden Marsches die Stätte „Fiyüt” ; am zweiten Tage schläft man
in Idu, am dritten in Atser-n-taschelt, am vierten in Asakka-n-temanökalt
„der Königlichen Ebene”, — am fünften in Ihör-hayen; am sechsten Tage
kommt man dann in Sersüa an. Indem man von hier südöstlich nach Egeri
geht, lagert man für die erste Nacht in Taeni, für die zweite in Tin-tüsisst,
für die dritte in Adömar; für die vierte in Aderär, die fünfte in Dider, und
am sechsten Tage kommt man in Egeri an.
ganze Wüste zerstreut, indem einige von ihnen sich unter den
Kèl-owï niedergelassen haben, an einer Stätte Namens Törit,
auf der Strasse nach Damerghü, . eine andere Abtheilung
aber in den begünstigteren palmreichen Thälem östlich von
Mabrük, auf der Timbuktu-Strasse, wohnt. Jedoch ein kleiner
Theil dieses interessanten Stammes ist noch im m e r im Gebiete
der Asgar zurückgeblieben, wo er seinen gewöhnlichen
Aufenthalt im Thale A'fara hat, auf dem Grenzbezirke
zwischen Asgar und Hogär und etwa halbweges zwischen
Rhät und Tauät. Der zweite dieser beiden fast abgelösten
Stämme der Asgar, die Hadänarang, ist an einer Stätte
Namens Ademar angesiedelt, in geringer Entfernung von der
südlichen Grenze des Gebietes der Asgar, in der Mitte der
Imrhäd. In gewisser Beziehung wenigstens sind diese Hadänarang
wandernde Freibeuter und zu ihnen gehörten jene
Räuber, die kurz, nachdem wir ihren Händen glücklich entgangen
waren, wie erwähnt, jene beiden Töbu-Kauf leute auf
ihrem Marsche von Aür nach Rhät mordeten, indem sie ihre
ganze Kafla mit nicht weniger als drei und dreissig Sklaven
fortführten.
Es gelang mir nicht, alle Namen der Unterabtheilungen
dieser grösseren Stämme zu lernen. Die Unterabtheilungen
heissen auf Temä-schirht „feia”, und wie Hatlta mich versicherte
, gibt, es deren nicht weniger als dreissig. Vier,
deren Namen mir gelang zu erforschen, sind folgende: die
Isoban und die Okaeren, die beide im Thale Irhararhon leben
und wahrschemhcherweise zu einem und demselben Stamme
gehören, wie ich glaube, zu dem der Imanäng; ferner die
Degarrab, wahrscheinlich eine Abtheilung der Hadänarang,
die zusammen mit einigen Imrhäd in der auf unserem
Marsche nach Air zu erwähnenden Thalebene Tarât wohnen,
und endlich die Hnauen oder Ihewan. Eine Abtheilung der letztgenannten
feia ist ansässig in Titarsën, während eine andere
sich in der Nähe von Tessaua in Fesän angesiedelt hat und