Begleitung erhielt. Von diesem, ausserdem Ibrahim, unserem
Schausoh und einem der Kameeltreiber begleitet, war ich
schon eine Stunde yor Mittag zum Aufbruch bereit; denn
die Hitze der Sonne war in dieser Jahreszeit nicht sehr zu
fürchten. Oyerweg begleitete mich bis an’s Kasr Doga.
Ehe ich jedoch den Platz verlasse, will ich noch ein kurzes
Verzeichniss der hauptsächlichsten Stämme, welche in
der Landschaft Tar-höna leben, beifügen. Die Namen derselben
sind: die Hamadät, Drahib, Ueläd Bü-Ssid, Ueläd
Bü-Märah, Marghäna, Ueläd 'Ali, Ueläd. Yussuf, Mgeigera,
Firdjän, Ueläd Mehäda, Ueläd Bü-Seilern, Naädje, Mäta,
Chuärisch, Geräkta, Bü-Ssaha, Schefätra, Ueläd Hämed und
die Erheimieh.
In engen Thälern entlang uns windend, hatten wir nach
einer Meile Weges auf einer Anhöhe zu unserer Rechten ein
anderes Exemplar mächtiger Pfeiler mit einem Kämpfer und
Ruinen von grossen Quadern ganz in der Nähe. Nach vielen
Windungen traten wir endlich aus dem engen Rinnsal
auf die Hügel hinauf, welche mit Haifa bedeckt waren.
Auch hier war kein Baum zu sehn, und mein Führer versicherte
mich, dass im Tar-höna Olivenbäume nur in Mäta,
einem Platze zwischen Berg Bü-tauÜ und Kasr Djefarah zu
finden seien. Die wenigen amBü-tauil selbst habe ich oben
der Merkwürdigkeit halber erwähnt.
Es war etwa 1 Uhr Nachmittags, als wir das Römische
Denkmal, Namens Kasr Döga, zu Gesicht bekamen. Seine
braune Farbe Hess uns erst fast glauben, es sei aus Backstein
erbaut; aber bei näherer Ansicht fanden wir, dass es
aus Quadern bestand. Wir waren über die grossartigen Dimensionen
des Denkmals nicht wenig erstaunt, da es ganz
ausser allem Zweifel scheint, dass es ursprünglich nur zu
einem Grabmal bestimmt war und erst später von den Arabern
zugebaut und als Burg gebraucht wurde. Der Baustyl
aber ist sehr roh und unvollendet.
Die Façade des Gebäudes ist nach dem magnetischen Süden
gerichtet, mit 10 Grad Abweichung nach Westen. Es
erhebt sich auf einem Sockel von drei Stufen und hat nicht
weniger als 14 Meter 25 Centimeter Länge und 9 Meter
40 Centimeter Breite. Der Eingang oder das Portal war
3 Meter 74 Centimeter gross und in gleicher Entfernung von
beiden Ecken. Aber er ist durchaus mit Quadern verbaut,
so dass es jetzt nicht mögHch ist, in das Innere des Denkmales
einzudringën ; man erhält nur einen BHck in. eine
Art von Vorhalle, welche von nur kleinen Verhältnissen ist.
Von der inneren Einrichtung kann man daher nichts sehn.
Auf dem Gipfel der soliden Masse des Gebäudes jedoch,
das. bis zu einer Höhe von 8 Meter 65 Centimeter sich erhebt,
sieht man den Grundplan des dritten Stockwerkes.
Dies nändich ist zerstört worden* um Material zum Ausfüllen
des Portales zu erhalten.' Hier misst das Vestibül 3 Meter
25 Centimeter bis zur Linie der Mauer, welche, mit zwei
Säulen verziert gewesen, die. 4 Meter 25 Centimeter weit
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