wähnte Thal Tschimmia besonders ausgezeichnet ist. Hier
soll selbst ein zahlreicher Pabnenhain blühen, der Datteln
von grösser Güte hervorbringt.
Indem wir in das sich
schlängelnde breite Bett
eines zeitweiligen Bergstromes
traten, gewannen
wir einen Blick auf
die interessante Gestalt
des Berges Belässega.
Die Ebene zog sich nun
ganz zusammen, und indem
wir eine Verengung der Erhebungen betraten, hatten
wir eine Art kleinen Passes zu überschreiten, von dessen
Gipfel herab sich eine höchst malerische Aussicht vor uns
aufthat.
Zur Rechten stieg eine imposante, schön geformte Bergmasse
auf, und zwischen ihrem Fusse und den schroffen
Höhen, deren Ausläufer wir eben überschritten, öffnete sich
eine breite Thalebene, fast genau von Ost nach West streichend.
Am östlichen Fusse des Berges schlängelte sich ein
enges, aber reich von Bäumen geschmücktes Thal zwischen
dem niedrigeren Felsterrain dahin, mit seiner frischgrünen
Laubfülle einen wunderbaren Gegensatz gegen die dunkeln
Felsmassen umher bildend. Dies war der Berg A-bila oder
Blla, der, während er eine der malerischsten Gegenden im
Lande Asben entwickelt, gleichzeitig ein interessantes Bruchstück
der Einheitsbande ist, welche die Chamitische und Semitische
Menschenfamilie einst umschlang. Denn der Name
dieses Berges oder vielmehr des „feuchten und grünen Thaies”
an seinem Fusse — über die ganze Wüste hin nämlich,
selbst in den begünstigtesten Gegenden, hat der Mensch gemeiniglich
den Bergen ihren Namen von den Thälern gegeben
— ist ja sicherlich derselbe, wie der jenes wohlbekann-
Der Berg Beläsega; das Thal Tiggeda. 417
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teil Ortes in Syrien, nach welchem die Provinz Abilene benannt
worden ist *).’
Ein wenig hinter dem ersten trockenen Wasserbett, wo
jetzt Wasser wenige Fuss unter der Oberfläche zu erhalten
war, rasteten wir während der heissen Mittagsstunden. Der
Pflanzenwuchs hier umher aber war bei weitem nicht so
reich, als in ■ dem Thale Tiggeda selbst, das sich hart am
östlichen Fusse des Berges hinzieht , wo wir nach; kurzem
Marsch am Nachmittag unser Nachtlager wählten. Dies war
in der That das schönste Thal, das ich bis jetzt in diesem
Lande gesehn hatte. Das breite, sandige Bett des Regenstromes,
jetzt trocken, war vom herrlichsten, frischen Grase,
das fast einen so schönen Rasen wie in Europa bildete, umsäumt,
und das reichste, dichteste Blätterwerk von verschiedenen
Mimosen, der Tabörak (Balanites Aegyptiacus),.-, des
Täghmart, der Abisga ( Capparis) bildete ein dichtes Laub