ganze Bergmasse ausgedehnt, wie wir dieselbe Erscheinung
hei dem Asbenauischen „Timge” finden werden.
Dieser höchste Theil des Hochlandes bildet gewissermassen
einen „col” oder Kamm, von welchem wir am folgenden Morgen
nach einem stets in Windungen sich hinschlängelnden
Marsche von etwas mehr als 3 Meilen in eine tiefere Region
hinabzusteigen begannen, und zwar in einer höchst malerischen,
tief eingerissenen Schlucht. Zuerst erblickten wir
nichts als hohe Kuppen, die ein tiefes Loch zwischen den
Felshöhen überragten; aber als wir in einer Seitenschlucht
des Thaies, das wir betreten hatten, allmählich vorwärts
rückten, nahm die Landschaft einen weit grossartigeren Charakter
an und entwickelte ein Bild von solcher Mannichfal-
tigkeit, wie wir es in dieser Wüstenregion zu sehn nicht erwartet
hatten. Es war allerdings keine Ansicht, die Schönheit
mit Erhabenheit verbunden hätte, aber es war die
grossartige Ansicht einer wild-zerrissenen Natur.
Während unsere Kameele, eines nach dem anderen, langsam
anfingen, den beschwerlichen Pass hinabzusteigen, setzte
ich mich bei einer kleinen, zwischen den Felsen hervorschies-
senden Akazie nieder und zeichnete eine Ansicht dieser Berglandschaft
(Bild 9). Sie wird besser, als jede Beschreibung
es vermöchte, dieses Abbrechen der hohen Sandsteinfläche, wo
sie von einer anderen Formation, der des Granits, verdrängt
wird, veranschaulichen. Die steilen, horizontal geschichteten
Felswände werden von einzelnen Mergellagem unterbrochen.
Der Abstieg kostete uns 2 Stunden und brachte uns auf
die Sohle einer engen Schlucht von vielleicht 60 Fuss Breite.
Hart am Rande dieser Schlucht, die zugleich gelegentlich
den Bergwasserri als Abfluss dient, war der Böden mit gros-
sen Felsblöcken bestreut, welche von den Fluthen herabgeschwemmt
waren; weiterhin aber bildet der Boden ein offenes
Bett von Kies und Sand, dessen hellgelbe Farbe gegen
die dunkelbraunen Felsmassen angenehm absticht. — Hier