die Kel-ühet, deren Zelte gewöhnlich in Aliellegen aufgeschlagen
sind; ■
die Ueläd Temenit, welche in Fasölet leben;
der Stamm des Hadj 'Ali, der in einem Thale Namens
Rhäris lebt, und
die Ihiauen-häda, ein Stamm, welcher in Imähir lebt und
wahrscheinlich mit dem bloss Ihiauen genannten Stamm
verwandt ist.
b. Die Hogär oder Hägara.
Ich glaubte früher, dass die Hogär zahlreicher als ihre
östlichen Verwandten, die Asgar, seien, und dass sie. bis gegen
3000 Mann in’s Feld stellen könnten; ich habe indess im
Verlauf meiner Reise gefunden, dass die freien Männer unter
ihnen — die wirklichen „Hharär” oder „Imöscharh” — kaum
mehr als 500 Waffenfähige zählen, während natürlich ihre
Imrhäd und Sklaven eine ungleich zahlreichere Schaar ausmachen.
Trotz ihrer geringen Anzahl aber sind die Hogär
ihrer gewaltigen Körpergrösse und Stärke wegen, und weil sie
stark bewaffnet und im Gebrauch der Feuerwaffe nicht ganz
ungeübt sind, von den übrigen Stämmen sehr gefürchtet. Sie
leben fast ausschliesslich von Fleisch und Milch und haben
ausser ihren Heerden nur wenig Lebensunterhalt, da sie
keinen Tribut von Karawanen erheben. Dennoch treiben
sie alljährlich kleine Summen von den Kunta, den Berablsch
und selbst eine kleine Steuer von den Bewohnern Arauans
ein. Ihre eigene sehr beschränkte Anzahl jedoch und die
grosse Entfernung erlaubt ihnen nicht, von den Salzminen
von Täodenni, die ziemlich fern von ihren Wohnsitzen sind,
weiteren Vortheil zu ziehen, obgleich sie einen kleinen Tribut
von dem Häuptling von Täodenni erheben. Ihre Beziehungen
zu dem westlichen Theile der Wüste werden jedoch erst durch
das, was ich später zu berichten habe, deutlicher werden.
Die Hogär werden in folgende sechs Zweige getheilt:
die Kel-rhalla, welche das Thal Erärar (der allgemeine
Ausdruck für eine grosse Thalebene) bewohnen;
die Bu-ghelän, welche in dem Thale Tefedist leben;
die Tai-tük, bewohnen das schöne Thal Aräk;
die Tegehin-u-ssidi, die ihren Sitz in dem Thale Terha-
sart haben;
die Inemba, welche ihre Zelte in dem Thale Tifi-n-äkeli
aufschlagen;
die Ikdeyen, welche Animmegel .bewohnen.
Ich will nun einige Bemerkungen über den Mittelpunkt des
Gaues, den der Stamm der Hogär inne hat, hinzufügen; denn
dieser scheint Züge von ganz besonderem Interesse darzubieten.
Gewöhnlich wird er von den Arabern „Djebel Hägax”
genannt, dies ist aber natürlicherweise nicht die ursprüngliche
Benennung. Der wirklich einheimische Name des
Alpenlandes ■ der Hogär scheint „Atakör” zu sein. Diese Bergmasse,
die unverkennbar in dem Winkel liegt, welcher durch
die Strasse von Aseu nach Tauät gebildet wird, erstreckt
sich drei bis vier Tagereisen in der Länge und eine Tagereise
in der Breite von Süd nach Nord, in der Entfernung
von sieben Tagereisen südöstlich von Tauät. Mein intelligenter
Freund, der Scheich Ssidi Ahmed el Bakay in Tim-
buktu, welcher lange Zeit unter den Hogär sowohl als unter
den Stämmen von Air gelebt hat, und namentlich unter den
Kel-fade, versicherte mich auf das Bestimmteste, dass diese
Berggruppe, und namentlich eine lange Kette derselben, bei
weitem höher sei, als die Berge von Air; die Felsenwände
seien sehr steil und von rother Farbe. Er bezeichnete mir als
sehr bemerkenswerth und als die wahrscheinlich höchste
Spitze der Gruppe den isolirten und steilen Kegel Himän
oder Elimän. Sehr schöne Thäler und Schluchten sollen von
diesen Bergen gebildet werden, deren einige von lebendigen
Wasserquellen befruchtet werden und Feigen und Trauben
hervorbringen.