suchten Artikel hier zu bilden, und wir begegneten auf unserer
ganzen Reise nicht einer einzigen Kameelladung; dennoch
wächst es in den Thälem hier umher in ansehnlicher Mengei
In derThat ist Agades unter den gegenwärtigen Verhältnissen
in keiner Weise ein Platz für die Unternehmungen eines
wohlhabenden Kaufmanns, nicht einmal eines Arabischen.
Die Wichtigkeit, die es für Europa haben mag, abgesehn
von einer vielleicht mit der Zeit wieder neu sich eröffnenden
Verbindung mit dem mittleren sogenannten Niger, besteht
darin, dass es an der nächsten geraden Strasse nach Sokoto
und jenem Theil des Sudan liegt. Ich glaube aber, dass es
ein sehr guter und gesunder Platz für einen Europäischen
Agenten sein würde, um von hier aus Verbindungen mit Cen-
tral-Afrika anzuknüpfen. Die eingeborenen Kaufleute scheinen
nur die Märkte von Katsena, Tessaua, Marädi, Kanö und Sokoto
zu besuchen, und gehn, so viel ich habe erfahren können,
nie nach den nördlichen Märkten Rhat oder Mursuk,
ausser auf einer Reise nach Mekka, welche mehrere von ihnen
gemacht haben. Weder mit Gä-rho oder Gögo, noch mit
Tümbutu oder Timbuktu scheint gegenwärtig irgend welcher
Verkehr getrieben zu werden, aber die Araber von Assauad
und der Gihla nehmen, wenn sie eine Wallfahrt antreten,
ihren Weg gewöhnlich über Agades.
Ich füge hier die Preise verschiedener Gegenstände hinzu,
wie dieselben während meiner Anwesenheit auf dem Markte
von Agades verkauft wurden.
M ith k .* ) R&ijel.
Negerhirse — „gero” ■■**- (Pennisetum typhoideum)
oder Indisches Korn — „daua” — (Sorghum),
20 Sekka, die gleich 40 des kleineren in Tintellust
üblichen Maasses sind . . . . 1 —
*) Der Mithkäl von Agades ist an Werth gleich 1000 Muscheln (kurdi);
2£ Mithkäl oder 2500 Muscheln sind gleich 1 Spanischen oder 1 Maria-The-
resia-Thaler.
Mlth k . R&ljei.
Reis, 10 Sekka' 1 —
Kameel, ein zweijähriges, noch nicht tragfähig . 18 —
Kameel, ein ausgewachsenes 25 —
Pferd, ein starkes, g u t e s ..................................100 —
Pferd, ein schönes, von Tauäter Zucht . . . 1000 —
Esel . . . 6-8 —
Rind ! 8 -.V-7-
Kalb 4 —
Widder .................................................1 5
Sandalen, ein Paar gewöhnliche . . . . — 1
Sandalen, ein Paar schöne . . . . ... ,.ÄÄ'ii 5
Kameelsattel ■—• „rachla” auf Arabisch, „kigi” auf
Temä-s.chirht - 7V., • • . . 10 I S
Kameelsattel, ein gewöhnlicher . . . . 5 . —-
Ledersack von gefärbtem Leder, um Kleidungsstücke
zu b ew a h r e n 1 —
Matte, eine schön gefärbte, 6
Englischer Kalliko, 10 Dhirä oder kurze Ellen . 1 —
Suhaeta oder „aliäfu” — ein weisser Egyptischer
Shawl mit rother Borde — . . . . 1 —>
Komu, feines gefärbtes Egyptisches Schaafleder,
das S t ü c k ....................................................................1 —
Türkedi, dunkel gefärbtes Baumwollenzeug als
Eraaiengewand, von gewöhnlicher Arbeit . . 2 jg g
Türkedi, feinere A r b e it ............................................ 3-5 —
Ich, muss hier hinzufügen, dass ich nicht bemerkte, dass
die Bewohner von Agades Manna zu ihrer Nahrung gebrauchen,
oder dass es in der Nachbarschaft der Stadt gesammelt
wird; aber ich gestehe offen, dass ich keine direkten Nachfragen
nach diesem Umstand an Ort und Stelle anstellte, da
ich die betreffende Stelle Leo’s *) nicht gehörig beachtet hatte.
*) Leo, 1. VI, c. 56. In dieser merkwürdigen Stelle erscheint Manna als ein
bedeutender Bestandtheil der täglichen Kost .der Bewohner von Agades. Ta