rer Breter und Untersätze versehn, die keineswegs leicht zu
packen waren und, apsserdem dass sie selbst unter Farbenschutz
dem Zerspalten sehr ausgesetzt waren, doch ihrer
Schwerfälligkeit halber auf den späteren Reisen im eigentlichen
Sudan zuriickgelassen werden mussten. Allerdings ist
es, wie ich mich durch meine eigene Erfahrung überzeugte,
von ausserordentlichem Werthe für den Reisenden in der
Wüste, der Sandwinde wegen wenigstens einen Fuss hoch über
dem Boden erhaben zu liegen. Dies kann aber erreicht werden
durch ein aufrollbares Gestell aus Palmblättem, das man
über Eisten oder drei Untersätze aushreiten kann. Im Sudan
ist es dann hinreichend, ein solches Gestell über drei
oder vier leichte Rollen, deren Enden etwa sechs Zoll Dicke
haben, auszubreiten. Wenn man dann eine Matte und einen
Teppich über das Lager breitet, so wird man, glaube ich,
hinlänglich ■gegen den Einfluss der F euchtigkeit geschützt sein.
Jedoch nach 'Ain Särah zurückzukehren. Wir hatten kaum
den verwahrlosten Palmenhain hinter uns, als wir in mäandrischen
Windungen in tiefe, lose und nackte Sandhügel eintraten.
Glücklicherweise wehte der starke Wind, welcher uns
den Tag vorher selbst in unseren Zelten gestört hätte, nicht
mehr. Als wir nach mehr als zwei Stunden mühseligen Marsches
die Sandhügel hinter uns hatten, betraten wir Weidegrund
.und unsere Kameele konnten der Versuchung nicht widerstehn,
die gute Gelegenheit, etwas zu naschen, so viel als
möglich zu nützen. Das Fortkommen einer Araber-Kafla, wo
jedes Thier seiner eigenen Neigung nach rechts und links abschweift
und hier einen Strohhalm, dort einen Busch abweidet,
wird natürlich langsamer, wo der Weg durch eine Gegend
führt, die den Thieren Futter bietet. Diese Art des
Marsches ist überaus langweilig und ermüdend für den Reiter,
und die Gewohnheit der Tuareg, Tebu’s uiid der Völker
des Innern, welche die Kameele alle hinter einander befestigen,
ist in dieser Beziehung ungleich angenehmer.
Durch so langweiliges Vorrücken war es beinahe Sonnenuntergang
geworden, als wir Herrn Warrington einholten, der
einen Vorsprung vor uns gewonnen und sein Zelt auf schönem
Weidegrund nahe hei „brr Sbaea” aufgeschlagen hatte.
Der Ritt während der letzten anderthalb Stunden, vom Brunnen
Djenäna an, war höchst angenehm gewesen, da er sich
an einem Streifen gut bebauten Landes und blühender Gerstenfelder
entlang gehalten hatte. Mit einem reichen Wüchse
von „Chobbesen”, die mit ihrem schönen Blau das Grün der
Felder angenehm unterbrachen, zog sich dieser Fruchtstreifen
an dem engen Wadi' Medjenln hin.
[Sonnabend, 30*ten März^\ Nachdem ich mich einige Stun-
denhei schöner Morgenheleuchtung an der offenen, freien Landschaft
erfreut hatte, machte ich mich mit unserem neuen
Geleitsreiter auf, um Herrn Richardson und seinen Trupp,
welche zwar gestern schon die Stadt verlassen hatten, aber noch
nicht eingetroffen waren, aufzusuchen. Nach einstündigem Ritt
durch üppige Kornfelder, dann über Weidegrund, der von
den Pferden der Türkischen Reiterei belebt wurde, welche
hierher zur „rehlä” gesandt werden, fanden wir Muckeni,
Herrn Richardson’s Dragoman, und Crofft, den Seemann, mit
sämmtlichem Gepäck und seihst dem Boot gelagert. Herr Richardson
selbst war noch nicht herausgekommen. Da ich die
Leute nicht bewegen konnte, ihr Lager nach unserem Platze
zu verlegen, kehrte ich nach meinem Gezelte zurück. Zuvor
jedoch stattete ich dem Bln-baschä der Kavallerie einen Besuch
ab.
Dieser Officier kannte das Land sehr genau, da er 17 Jahre
lang hier gelebt hatte. Er hatte sich ein angenehmes Ruheplätzchen
zu verschaffen gewusst, um die heissen Stunden daselbst
zuzübringen, indem er eine Grube, etwa 2^ Fuss im
Viereck, in der Mitte seines Zeltes hatte graben lassen und
sie stets voll Wasser hielt. Am Rande dieses kleinen Wasserbeckens
sitzend, konnte dieser guteOssmanli durch diephan