als das obere, „el fok”, und das untere, „el ütali”, bezeichnet
werden, hindurch und lagerten auf einem offenen sandigen
Platze, ein wenig hinter dem unteren Dorfe, nahe hei einem
Brunnen, welcher früher ebenfalls einen Garten bewässert
hatte. Leute, die nach Tripoli gehn, wie z. B. eine Kafla
von Ghadämsi-Kauf leuten, die am nächsten Tage von Fesan
mit Sklaven ankam, lagern am entgegengesetzten Ende der
Oase.
Misda, höchst wahrscheinlich identisch mit dem östlichen
„Musti Körne” des Ptolemäus, scheint eine sehr alte Niederlassung
der Eingeborenen von Nord-Afrika, der Berber, und
namentlich einer Familie oder eines Stammes derselben, Namens
„Güntarär”, zu sein; selbst jetzt, obwohl vielfach mit
Arabern vermischt, haben sie nicht ganz ihr Berber-Idiom verloren.
Die Oase liegt im oberen Theile oder vielmehr an einem
Zweige des Wadi Söfedjin, der sich von SW. nach NO. zieht
und an einigen Stellen von bedeutender Breite ist. Der grosse
Vortheil oder das befruchtende Prinzip der Örtlichkeit scheint
darin zu liegen, dass die Feuchtigkeit, welche von Wadi Sche-
räb herabzieht, hier von einem Hügel aufgehalten und von
dem thonigen Boden aufgesogen wird. Dieser Hügel hat eine
ausgereckte Gestalt und besteht ganz aus Gyps. Von seinem
Gipfel aus, der den besten Blick auf die ganze interessante
Lokalität gewährt, machte ich die von Heim Bernatz
in beifolgender Ansicht (3) ausgeführte Skizze, während der
folgende Holzschnitt die Ansicht der ganzen eigenthümlichen
Örtlichkeit gewährt, wie sie sich von der mehr westlich gelegenen
Höhe Madüm darstellt.
Die Brunnen sind von geringer Tiefe, und das Wasser
wird mit Hülfe v o n Bindern heraufgezogen; da es aber gegenwärtig
nur noch drei Exemplare dieses werthvollen Thieres
hier gibt, so werden bei weitem nicht alle Brunnen benutzt,
die benutzt werden könnten. Dass der Anbau in früheren
Zeiten ungleich ausgedehnter war, beweisen zur Genüge die