wie Verkäufern einigen Schutz gegen Sonne und Regen. Die
ausgebotenen Gegenstände bestanden in Baumwolle (einem
Artikel, der, wie gesagt, fast ganz auf Einfuhr beruht), Tabak,
Strausseneiem, Käse, Matten, Seilen, Netzen, irdenen
Töpfen, Gura’s (Trinkgefässen, welche aus der kleinen Kalabasse
Cucurbita lagenaria und C. ovifera gemacht werden),
Bükuru’s oder A’koschi’s (hölzernen Schüsseln), Korio’s (grösseren
geschlossenen, aus einer feinen Art Rohr gefertigten Ge-
fässen, die dazu dienen, Flüssigkeiten hineinzuthun, namentlich
Milch); auch sah ich aus feinem Gras geflochtene, ausgerundete
oder gegiebelte Würfelteller, die zugleich als Präsentir-
bretter oder Deckel der Schüsseln dienen; ausserdem ward
noch eine ansehnliche Menge Gemüse, auch Zwiebeln, und zwei
Rinder feilgeboten. Die Anzahl der Käufer belief sich auf
etwa 100 Personen; — das war der Markt von Täghelel.
Nachmittags tanzten zwei Magosaua (im Singular „ba-mä-
godji”) , d. i. Heiden, in höchst phantastischem Anzug vor
unseren Zelten den „Teufelstanz”. Auf diesen Tanz, der für
die alten heidnischen Gebräuche dieser Länder von grossem
Interesse ist, werde ich wohl später Gelegenheit haben zu-
rückzukommen, wenn ich von dem „dodö” — „dem bösen
Geiste” S j spreche.
Für den Fortgang unseres Reiseunternehmens war Täghelel
aus mehreren Gründen ein wichtiger Punkt. Hier hatten
wir Gegenden erreicht, wo es einzelnen Reisenden möglich
ist, ihre Strasse zu' verfolgen, und Overweg und ich mussten
uns nun in Folge des schlechten Zustandes unserer Finanzen
von Herrn Richardson trennen, damit ein Jeder von uns versuchen
möchte, was er allein, und ohne Aufsehen zu erregen,
ausrichten könne, bis neuer Nachschuss aus der Heimath
angekommen wäre.1—* (
Hier dürfte demnach- die erste Ahtheilung meiner Erzählung.
am geeignetsten abgeschlossen werden.
BKüCHSTÜCKE
eines meteorologischen Tagebuches *).
D a tum . M g Grade B em e rk u n g en ,
April 1850. U. M.
1. 5 15 Morg. 9 * Den ganzen Tag viel Regen.
2. 6 — Morg. 10
3. 6 15 Morg. 13
5. 5 15 Morg. 11
6. 5 — Morg. 10
7 30 Ab. 13
7. 5 10 Morg. 9 *
8. 9 30 Ab. 22J
9. 10 S U b . 22i
10. 5 30 Morg. 19*
12 — Mitt. 2 9 *
6 30 Ab. 25
11. 5 30 Morg. 12
6 — Ab. 20 Ostwind.
12. 5 30 Ab. 10
13. 5 15 Morg. 10 1
*) Obgleich die Umstände (die ewig wechselnden Verhältnisse des Reiselebens
und Beschäftigung mit so vielen anderen Dingen) mich verhinderten,
ein regelmässiges meteorologisches Tagebuch zu führen, was überhaupt auf einer
Landexp.edition gar nicht möglich ist, so halte ich es doch für besser, meine
Beobachtungen hier systematisch zusammenzustellen, anstatt sie zerstreut meiner
Erzählung einzuflechten; die Daten werden doch gewandten Meteorologen
von Nutzen sein. Es ist Schade, dass Dr. Overweg diesen Punkt völlig versäumt
und fast gar keine Thermometerbeobachtungen angestellt hat. Ich habe schon
anderswo angegeben, dass unsere Minimum- und Maximumthermometer zerbrochen
wurden, ehe sie irgend einen Nutzen gewährten. — Der Unregelmässigkeit
der Beobachtungen halber gebe ich sie als das, was sie sind: Bruchstücke
eines meteorologischen Tagebuches.