ben hatte *), war der Letzte, der sich von uns verabschiedete,
— um in Kanö wieder mit uns zusammenzutreffen.
Lange schaute ich sehnsüchtig den Abziehenden nach; sobald
sich aber die Reisegesellschaft unseren Blicken entzogen
hatte, beschloss ich, den möglichst besten Gebrauch von dieser
unfreiwilligen Musezeit zu machen, um die vielfachen
wichtigen Erfahrungen und Nachrichten, welche ich in Aga-
des gesammelt, durchzuarbeiten und einen möglichst vollständigen
Bericht nach Europa zu senden. Denn es war mein
eifriges Bemühen, das Interesse des wissenschaftlichen Publikums
für unsere Expedition zu erregen, damit die Englische
Regierung sich berechtigt fühlen könne, uns neue Mittel zu
gewähren. Ohne diese wären wir nach unseren schweren Verlusten
genöthigt gewesen, sofort zurückzukehren, ohne die
Hauptzwecke unserer Sendung erreicht zu haben. Von diesem
Gesichtspunkte aus glaube ich, dass unser ruhiges Leben
in Asben nicht ohne gute Folgen geblieben ist.
Da wir nun auf längere Zeit ein Standlager beziehen sollten,
so war unser alter Freund darauf bedacht, einen freundlichen
Platz zu wählen, und das Lager gewann unendlich an
Gemüthlichkeit und Behaglichkeit, als wir am folgenden Tage
nach der kleinen Korämma „Ofayet” übersiedelten. Dies ist
ein kleiner, lieblicher Arm des ausgedehnten und unregelmässig
umgrenzten Thaies Tfn-teggana, der sich von den westlichen
Felshöhen aus einem Passe — „Kögo-n-dütsi” — herabzieht,
welcher durch den Bonday mit einem niedrigeren Berge im
Süden, an welchem entlang der Weg nach A-ssödi führt, gebildet
wird. Die grüne, das eigentliche zeitweilige Strombett
umgebende Einsenkung war dicht mit Mimosen angefüllt und
hohes Bü-rekkeba-Gras und die Alluot genannte blaue Cruci-
*) Ich drücke nochmals mein Bedauern aus, dass ein langer Brief über die
Topographie des Landes Air, zum grSssten Theil nach Müssa’s Berichten niedergeschrieben,
den ich nach Europa gesandt, nie angekommen zu sein scheint.
fere bedeckten den Boden. Das Ganze bildete ein behagliches
Dickicht, das erst allmählich lichter wurde, indem täglich
ungeheuere Aste, ja selbst ganze Bäume niedergeschlagen
wurden, um die Feuerstätten während der Nacht zu unterhalten.
Es war nämlich nicht nur kühl, sondern mitunter
sogar ausserordentlich kalt, wie es uns wenigstens schien,
und wir fühlten uns am Abend nicht behaglich, wenn wir
uns nicht vor unseren Zelten rings um ein ungeheueres F euer
ausstreckten. Auch die hohen Gräser verschwanden allmählich,
da sie nicht nur von den Kameelen gefressen wurden,
sondern auch zum Bau kleiner konischer und viereckiger Hütten
dienten, aus denen sich nach und nach in dieser -wilden
Stätte ein kleines Dorf bildete. Von diesem Lagerplatz mit
der Kuppe Adöde im Hintergründe gibt die folgende Ansicht
eine Vorstellung.
Die Zeit, welche wir hier zubrachten, würde in jeder Hinsicht
nur höchst angenehm ausgefüllt worden sein, hätten
nicht Overweg und ich die grösste Belästigung durch unseren