Koptische schon ein Mittelglied geboten hat. In jeder Hinsicht
ist es wenigstens passender, solchen Ruinen den allgemeinen
Namen „Scythisch” zu geben, als sie Druidisch zu nennen.
Der letzte Name kann nur auf den Nordwesten Euro-
pa’s Anwendung finden.
Diese bemerkenswerthen Ruinen befinden sich amFusse eines
Hügels, der mit Befestigungen von Quadern und späteren Anbauten
von kleinen Steinen gekrönt ist. Andere Ruinen von
Quadern liegen in der Nähe umher, und östlich davon, auf
einem Hügel, ist eine kleine Burg aus der früheren Zeit der
Araber, während auf dem höchsten Gipfel der Gabes genannten
Hügelkette jenseit des Araber-Lagers sich ebenfalls Ruinen
befinden; endlich fand ich Ruinen eines Dorfes, aus Quadern
gebaut und sogar den Schmuck einer Säule zeigend, am
anderen Morgen in der Nähe des Lagerplatzes, den unsere
Leute am Abhange der Hügel, welche die Ebene im NO. begrenzen,
ausgesucht hatten. Alle diese Ruinen sind ein offenbarer
Beweis, dass die fruchtbare Ebene Lekem oder Elkem
und die benachbarte Namens Madher einstmals gut angebaut
und dicht bewohnt waren. Ihre Lage ist entschieden günstig,
da die direkte Strasse von Tripoli nach Beni-Ulld und Sokna
über das bekannte Thal Melgha hier nahe vorübergeht. Wir
waren hier zu einer durchschnittlichen Höhe von etwa 1000 Fuss
über dem Meeresniveau hinabgestiegen.
[Montag, ISten Februar.] Während der Nacht fiel heftiger
Regen, welcher bis zum Morgen andauerte und uns bis zu ziemlich
später Stunde im Zelte zurückhielt. Nach etwa Meile
Wegs stiegen wir von der tieferen Ebene ein wenig aufwärts
auf die leichtgewellte Grassteppe des Dhahar Tar-höna, welche
bald von den Hürden der Megeigera belebt wurde. Innig erfreut
war ich, hier endlich einige Kühe zu sehn; denn ohne
Vieh ist selbst die schönste Landschaft todt. Der Boden indess
wird hier mager und ist nur spärlich mit Kraut bewachsen,
obgleich er mit Liliaceen bedeckt ist, welche meine Begleiter
„balütt” nannten, wiewohl dieser Ausdruck gewöhnlich, wenigstens
im. eigentlichen Arabien, die Esche bezeichnet. Unser
Führer von Meruän berichtete mir hier, dass das Wasser dieses
Distrikts seinen Abfluss nicht gegen Norden, sondern gegen
Südösten habe, indem es von hier nach Temäsla diesseits von
Beni-Ulld, von dort in das Wadi Merdüna und weiter in das
Wadi Sofedjm fliesse, welches bekanntennassen nach Tauar-
gha geht.
Ein wenig weiterhin liessen wir auf einer kleinen Anhöhe
zur Linken ein anderes „Hanschir” oder Ruinenstätte, von
Ackerland umgeben, liegen. Es war offenbar eine kleine, unbedeutende
Ortschaft gewesen, aus kleinem unregelmässigen
Gestein und nur einigen wenigen Quadern erbaut; aber seihst
hier war ein Paar jener ungeheuren Pfeiler, mitten in den
Ruinen aufrecht stehend, zu sehn. Jeder derselben war hier
nur mit zwei Löchern versehn, welche durch die ganze Breite
des Pfeilers sich erstreckten und an der einen Seite sich erweiterten.
Um 9 j Uhr, als wir mehr als zwei Meilen zur Linken die
Ruinenstätte Hanschir Bü-Trehaebe hatten, zeigte sich hinter
uns die Ghuriän-Kette mit ihren verschiedenen Gipfeln in grösser
Schönheit. Zur Linken rückt eine niedrigere Kette stets
näher und näher und zwei Kuppen von . ihr erheben sich zu
bedeutender Höhe. Etwa um Mittag Ressen wir eine andere
Ruinenstätte, Namens „Hanschir Ssuän”, zur Seite. Es sind
die' Ruinen einer Feste mit inneren und äusseren? Befestigungs-
werken, aus kleinen Steinen, aber sehr regelmässig und nied-
Rch gebaut. Die Landschaft nahm hier, namentiich bei der
trüben Atmosphäre, einen sehr ernsten und melancholischen
Charakter an. Streifen rothen Sandes, welcher indess der
günstigste Boden für Kürbispflanzungen ist, durchsetzten das
Land.
Nach Mittag verbesserte sich die Landschaft um ein Bedeutendes
mit schönem Weidegrund und vielen Kornfeldern,