der Nord- und Südseite, 7 Fuss aber an der West- und Ostseite.
Er ist mit korinthischen Pfeilern geschmückt. Das ganze
Denkmal ist mit Tefinagh- oder Tuareg-Schrift bedeckt. Sie
war auch unserem jungen Ivameeltreiber 'Ali Kar&mra, dessen
Familie in diesem Theil des Wadi unter Hütten von Palmzweigen
lebt, ganz verständlich. Ich schrieb nämlich eine der Inschriften
ab; da sie aber sehr nachlässig gemacht waren und
offenbar nur Namen bezeichneten, auch die Skizze des Monumentes
selbst mich eine gute Zeit beschäftigte, so vernachlässigte
ich die anderen. Denn wohl wäre es der Mühe werth,
auf diese Schriften genau Acht zu geben, da sie dazu dienen
können, manche einzelne Thatsacke aufzuklären; und mein
wertlier Freund und Gönner, Mr. Jomard, hätte mir vielen
Dank gewusst, wenn ich auch auf diesen Gegenstand meine
volle Aufmerksamkeit gewandt hätte.
Auf einem direkten Pfade kehrte ich hierauf nach unserem
Lager zurück, und da ich mich gerade während der heisse-
sten Tageszeit ansehnlicher Anstrengung ausgesetzt hatte, fühlte
ich mich sehr angegriffen. Der Südwind wurde gegen Abend
nur stärker, und wir konnten deutlich sehn, dass es in der
Sichtung, aus der er blies, regnete, während er uns nur Sandwolken
brachte.
Overweg hatte am Morgen die höchste Klippenerhebung
der Felswand, welche die südliche Grenze des Thaies bildet,
erstiegen und sie 1605 Fuss über dem Meere oder 413 Fuss
über unserem Lagerplatz gefunden.
[Freitag, 3*»* Mai.] Schon gestern, als ich im Dorfe der
Merabetin war, hörte ich, dass Hadj Mohammed, der Eigen-
tkümer unserer Kameele, dem Jungen, der mit mir war, befahl,
er möge Sbaeda sagen, dass sie nicht vor heute Abend
aufbrechen sollten. Ich konnte daher nicht erstaunt sein, dass
die Treiber unsere Kameele nicht am Morgen brachten; und
es war fast 4 Uhr Nachmittags, als Overweg und ich endlich
fortkamen. Wir betraten sogleich das umfassende Wäldchen
von Neu-Djenna, das fast verlassen ist und ganz in dem
Palmwäldchen eingeschlossen liegt. Der Hain bot wirklich
einen interessanten Anblick dar. Alle Bäume waren an den
Wurzeln mit dichtem Palmgestrüpp umgeben; die älteren
yertrockneten Blätter hingen in freiem wilden Zustande unter
der jungen frischen Krone herab, und selbst weiter abwärts
am Stamme waren die Stumpfe der älteren Zweige nicht
so kurz abgeschlagen, als es näher an der Küste Gebrauch
ist. Aber obwohl dieser Zustand der Bäume sehr malerisch
war (denn Reisenden im Orient ist wohl bekannt, dass der
Palmbaum in seinem wildesten Zustande am malerischsten ist),
so gab er doch eben kein günstiges Zeugniss für die Industrie
der Bewohner ab. Auch soll die ganze Stadt Djerma gegenwärtig
von nicht mehr als zehn Familien bewohnt sein. Jenseits
der Stadt wurde das Wäldchen dünner und Ethelbäume
bekamen das Übergewicht über die Palmen; nur Palmgestrüpp
war zahlreich.
Dann betraten wir ein anderes Wäldchen, das sich weit
nordwärts in das Thal erstreckte. Unsere Kameeltreiber erzählten
uns, dass die Ernte dieser Pflanzung ganz und gar
für die Armen bestimmt sei. Nachdem wir Tuäsch mit seinem
kleinen Haine passirt hatten, betraten wir die Pflanzung von
Breg, wo das Geblöke von Schaafen und das Meckern von Ziegen
einiges Leben verkündete. In den kleinen Kunstfeldem,
wo Korn angebaut wurde, war eine dicke Kruste von Salz
und Soda zu selm. Wir lagerten endlich nahe am Eingang des
Wäldchens von Tewiwa, unmittelbar bei dem gleichnamigen
Dorfe und an der Nordseite des Meräbet Ssidi'Abd e’ Ssalám.
Während am nächsten Morgen die Kameele wieder beladen
wurden, ging ich in das Dorf, welches mit seinen an vielen Stellen
eingefallenen Mauern den Eindruck eines halbverlassenen
Platzes machte. Indess war die Meine Kasbah, welche in
keiner dieser Städte fehlt, in ziemlich gutem Zustande. Ein
Bewohner, den ich zu fragen Gelegenheit hatte, wodurch das