zin von Datteln und Korn haben, und es hiess, sie hätten
von da ihren Vorrath für die Reise genommen. Der ganze
Charakter der Landschaft schien mir so eigenthümlich, dass
ich am folgenden Morgen, ehe -wir aufbrachen, eine Skizze
davon nahm, und zwar von dem aufsteigenden steinigen Boden
im Norden des Regenstrombettes, das an dieser Stelle
entschieden die Bildung eines kleinen Wasserfalles zeigte.
Das ganze Thal ist vielleicht 4 Meilen breit und die Stätte
selbst wird Tesemmak genannt.
Als wir am nächsten Morgen von hier aufbrachen, bildeten
wir eine ansehnliche Gesellschaft mit 62 Kameelen. Die
Thiere waren in vier Reihen gebunden, deren eine 33 Thiere
zählte, und zwar war immer eines an des vorhergehenden
Schwanz befestigt. Das Thal ward belebt von einer kleinen
Heerde Gazellen, auf welche Overweg und ich einen Augenblick
Jagd machten. Nachdem wir einen Brunnen, Namens
Tafiük, passirt hatten, hei welchem die Sandhügel in das
Thal hineintraten, lagerten wir eine halbe Stunde weiterhin
in der Nähe eines anderen Brunnens, welcher eine kurze Zeit
im Jahre Regenwasser enthält. Er wird Em-enesa genannt.
Zwei Arme des Wadi vereinen sich hier, und es waren unverkennbare
Spuren der grossen Gewalt des letzten Regenstroms
zu sehn.
Hier blieben wir während zweier Tage liegen, um nicht
vor Herrn Riehardson und den Asgar - Häuptlingen gar zu
viel Vorsprung zu gewinnen. Theils mit Schreiben und Stu-
diren beschäftigt, oft umherstreifend oder auf einem vorspringenden
Eelsblock am Rande des Abhanges meinen Gedanken
nachhängend, brachte ich die Zeit leidlich angenehm und
nicht ohne Nutzen zu. Müssa war unser beständiger Besucher
und gab uns alle gewünschte Auskunft, obwohl er
nicht übergeistreich war.
Mit unseren Kameelführem waren einige kleine Reibereien
vorgefallen; sie betrugen sich keineswegs unartig, aber vom
religiösen Standpunkte aus hatten sie sich uns mitunter etwas
feindlich gegenübergestellt. Auch dies Missverhältniss
wurde hier aufgeklärt und eine allgemeine Aussöhnung versprach
das beste Verständniss für die Zukunft.
[Dienstag, ‘2 len Juli.\ Wir zogen etwas weiter, da die
Nachricht gekommen war, dass unsere Begleiter in der Nähe
seien, und traten endlich aus dem endlos scheinenden Wadi
Aherdjüsch hinaus, nachdem wir es mit allen seinen kleinen
Zweigthälern, welche vom Hauptwadi durch einen etwas ansteigenden,
mit schwarzem Kies bedeckten Boden getrennt
waren, durchschnitten hatten. Das Ganze bildete eine überaus
flache Einsenkung.
Bald erreichten wir nun Wadi Elauen, das eine breite Thalsohle
bildet und, von mehreren kleinen Verzweigungen, welche
im Norden vom Plateau herabsteigen, vergrössert, nach den
Sandhügeln im Süden sich senkt. Wir lagerten an seiner
Westseite zwischen hohen Gräsern der „ssebot” genannten Gattung,
die aus dem sandigen Boden aufschossen, in der Nähe
einiger schönen Talhabäume. Hier entdeckten wir zu unserer
grössten Genugthuung, dass der Regen, indem er von dem
höheren Boden in zwei Strömen, Gebüsch und Gestrüpp mit
sich fortreissend, heruntergefluthet, in der Entfernung von nur
200 Schritt von unserem Lagerplatze ein Becken gebildet
hatte, das jetzt etwa 100 F. lang und 50 F. breit war und
die Gegend erfreulich belebte. Alle Welt überliess sich hier
der Heiterkeit, badend oder spielend, und Schwärme dürstender
Flughühner (Pterocles) flogen umher, den günstigen
Augenblick abpassend, wo sie sich an dem Becken erquicken
könnten. Zum Trinken war dies Wasser, da es den ganzen
Tag der Wirkung der Sonnenstrahlen ausgesetzt war und
überdies jeden Augenblick aufgerührt wurde, nicht eben sehr
gut. Gutes Wasser war aber überall im Grunde des Thaies
und bei geringer Tiefe zu finden; wir erhielten ausgezeichnetes
Wasser von einem Brunnen, welchen unsere Leute