man die Unterseite einer solchen Flöte, die nur eine und zwar ebenfalls
in das Verzierungsmotiv aufgenommene Öffnung trägt.
Am oberen Kapuas kommen Flöten mit einem besonderen, in den
Bambus gefügten Mundstück vor, ungefähr nach Art der europäischen
Flöten.
Von einer dritten Flötenform, der sogenannten Nasenflöte, gibt
Fig. d eine Vorstellung. Auf der Abbildung ist sie kleiner als b und
c, aber in Wirklichkeit kommt sie in sehr verschiedenen Grössen,
auch in denen der beiden anderen vor. Für diese Flöte wird die gleiche
Bambusart wie für die vorigen gewählt, nur gebraucht man ein Internodium
mit einem Knoten. Das Mittelstück dieses Knotens wird glatt
abgeschliffen, bis es noch heil bleibt, aber sehr dünn geworden ist.
Die eine Hälfte wird dann noch weiter bearbeitet-, bis eine Öffnung
mit scharfem Seitenrand an der noch unverletzt gebliebenen Hälfte
entsteht. Beim Blasen wird dieses halbgeschlossene Ende der Flöte
deiart an die Nasenöffnung gehalten, dass der Luftstrom auf den
scharfen Rand trifft, wodurch Vibrationen entstehen, die die Luft in
der Flöte in Schwingungen versetzen. Das Instrument wird horizontal
an die Nase gehalten, so dass der scharfe Rand an der Unterseite
zu liegen kommt. Die mit der Nase geblasenen Flöten geben der beträchtlichen
Schwäche des Luftstromes wegen auch einen viel weniger
starken Laut als die mit dem Munde geblasenen. Trotzdem sind sie
bei den Bahau ebenso gebräuchlich wie die anderen Arten; am beliebtesten
sind sie bei den Frauen, die, wenn sie allein oder mit Männern
in grösserer Gesellschaft Vergnügungsfahrten unternehmen, die
Stille der Tröpennacht mit ihnen beleben.
Auch die Flötenmusik fällt je nach dem Talent des Spielers sehr
verschieden aus; ältere Leute sah ich fast nie die' Flöte blasen, auch
wird sie nie zur Begleitung von Tänzen oder anderen -Spielen verwendet.
Die Guitarre oder sape dagegen dient gerade als Begleitinstrument
bei den verschiedenen Tänzen der Frauen und Männer geleo-entlich
der Erntefeste, bei denen übrigens auch die Mundharmonika benützt
wird. Die Guitarre, deren Vorderseite auf Fig. a (Tafel 19) zu sehen
ist, besteht aus Holz und zwar aus einem Stück, sie ist nicht hoch
(± 10 cm) und an der Unterseite völlig offen. Sie besitzt stets zwei Saiten
die mit Holzschrauben gespannt und gestimmt werden und wird stets
durch Schnellen mit den Fingern zum Klingen gebracht. Bei guten Instru