liehe Vertrauen, das mir besonders von Frauen l l i und Kindern entOleeOrengebracht
wurde und das Malaien und Chinesen nie genossen, musste
mich für alles andere - entschädigen.
Die Kajan machten in ihrem Betragen meinem Bedienten und mir
gegenüber einen grossen Unterschied. M id a n stand mit ihnen zwar
auch auf freundlichem Fusse, aber sie zogen von ihm lange nicht so
viel Vorteil, als von mir, und doch sah ich anfangs mit Verdruss, dass
sie freiwillig alles für ihn taten und ihm sogar Sirih und selbstgebauten
Tabak schenkten, wofür sie von mir so viel als möglich zu
erpressen suchten.
Das .-Wohlwollen- einzelner Männer erkannte ich daraus, dass sie ihr
Äusserstes taten, um etwas Schönes für mich herzustellen. Sie liessen
sich aber später eine gute Summe dafür bezahlen, selbst dann, wenn
ich ihren Familien meine ärztliche Hülfe, wie immer' umsonst zu teil
werden liess.
Ganz gleich betrug sich die Bevölkerung am Mahakam. Nur brachte
diese von Anfang an kleine Geschenke als Gegenleistung für meine
medizinische Behandlung mit. Hier machte aber K w in g I r a n g dadurch
alles, gut, dass er allein mir im Gegensatz zu meinen Reisegefährten
beim Abschied Waffen zum Geschenk brachte, was am Mendalam
nicht geschah. Es ist jedoch möglich, dass A k a m I g a u mir Dankbarkeit
genug zu erzeigen glaubte, indem er mich für 100 Dollar zum Mahakam
begleitete; es wäre dies der Auffassung der Bahau gemäss, die
zwar nie als Kuli auf . Reisen gehen, aber den Fremden und seine
Sachen doch gegen eine Entschädigung weiter führen. In gewissem
Grade fühlen sie sich dann auch für seine Sicherheit verantwortlich.
Im Gegensatz zu den: Männern, von denen keiner sich überwinden
konnte, mir seine Dankbarkeit durch ein materielles Opfer zu bezeigen,
suchten einige junge Frauen, so wenig Gunstbezeigungen sie von mir
auch erhalten hatten-, mir alles zu verschaffen, wovon sie glaubten,
dass es mir Freude bereiten könnte. Eine ältere Frau brachte mir
öfters. Naschwerk und freute sich, wenn es meinen Beifall hatte; später
trotzte sie Bern Unwillen ihrer fanatischen und unliebenswürdigen Schwester,
indem sie mir religiöse Gegenstände verfertigte, die ich noch nicht
besass. Die Bestimmung des Preises überliess sie dabei vollständig meinem
Gutdünken. Die zweite war zu jung, um sich durch Herstellung
von Leckereien und Arbeiten verdient zu machen, aber sie verkaufte
mir einige alte Sachen, ohne auf den Preis zu sehen.
ZEICHNUNG EINES KENJA UMA-TOW. das Ausnehmen von Bienennestern aus einem grossen Baum darstellend. T a f . 90.
a. Kledispieler; b. tanzende Frau; c. Bienennester untersuchende Männer; d. Bienen
lt Feuer vertreibende Männer; e. Bienennest, das an einem Rotang in einen Topf/ niedergelassen wird;
g. kletternder Mann; b. Biene.