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malaiischen Untertanen zufrieden zu stellen, so dass beide aufständig
gegen ihn wurden. B r o o k e , der den Grund hierfür sofort in der bru*
talen Unterdrückung der Dajak durch die Malaien erkannte, wurde
vom Radja beauftragt, den Frieden wieder herzustellen, was ihm auch
gelang. Als Belohnung für seine Dienste erhielt er vom Radja ein
Stück Land zur Verwaltung. Gleich anfangs gab er sich die grösste
Mühe, wenigstens in: seinem Gebiet die Dajak vor der Ausbeutung
durch die Malaien und Chinesen zu schützen, und gewann dadurch in
so hohem Masse die Gunst der ersteren, dass sie ihm später, als die
Malaien ihm seine Herrschaft gewaltsam zu entreissen versuchten,
kräftig bei der Unterdrückung der Aufständischen behilflich waren.
Später, als auch die zahlreichen Chinesen versuchten, J a m e s B ro o ic e
an der Verwirklichung seiner humanen Regierungsprinzipien, die ihre
egoistischen Pläne kreuzten, zu verhindern, brafhte er wiederum mit
Hilfe der Dajak die Aufrührerischen zur Botmässigkeit. So gelang es
ihm, den Dajak neben Malaien und Chinesen ein erträgliches Dasein zu
verschaffen. Sehr viele Schwierigkeiten bereiteten ihm später die östlicher
wohnenden, sehr kriegerischen Stämme, die unter den Namen
See:Dajak und Batang-Lupar zusammengefasst werden; diese beteiligten
sich unter Leitung der Malaien an der Seeräuberei, die Anfang
und Mitte des vorigen Jahrhunderts alle Küsten Borneos unsicher
machte. Aus Handelsinteressen rüstete die englische Regierung 2
Expeditionen aus, die dem Seeräuberwesen einen schweren Schlag
versetzten. Später glückte es J a m e s B r o o k e und seinem Nachfolger
C h a r l e s B r o o k e , auch der Kopfjägerei ein Ende zu machen und die
Batang-Lupar zu unterwerfen. Seit der Zeit gebraucht Sörawak, wie
wir sahen, diese kampfeslustigen Stämme, um die Bewohner des
Inneren im Zaum zu halten. Vom europäischen •; Standpunkte aus ist
es zu bedauern, dass derartige Züchtigungen mit so grossem Verlust
an Menschenleben und soviel Plünderung verbunden sind, aber die
Mittel, welche der Familie B r o o k e zur Verfügung stehen, genügen
nicht zur Unterhaltung ständiger Truppen.
Von welchem Segen die Regierung Radja B r o o k e s für sein Land
geworden ist, ersieht man daraus, dass in Sbrawak jetzt bis weit
flussaufwärts ruhig Handel getrieben werden kann und Artikel wie
Salz und Leinwaren jetzt auch bei den entlegensten Stämmen eingeführt
werden.
Ausserdem bringen die Eingeborenen ihre Waldprodukte jetzt an
S&rawak.
Orten zu Märkte, wo s£räwakische Beamte dafür sorgen, dass sie
durch malaiische und chinesische Händler nicht zu stark betrogen
werden. Es erscheint daher begreiflich, dass die im Binnenlande von
Sörawak wohnenden Stämme das viele Gute, das ihnen durch die
Europäer zu Teil wird, sehr hoch schätzen und ihrerseits gern bereit
sind, einen Teil ihrer alten Gewohnheiten aufzugeben und eine
kleine Steuer zu entrichten.