Ankunft in Long Blu-u. 29
bei den Leuten allzu bekannt, um noch an ihnen zu zweifeln; da ich
ausserdem hörte, dass binnen weniger Tage bei den Kajan das lü li
nugal stattfinden sollte und die Long-Glat uns später, wegen des auch
bei ihnen eintretenden lä li nicht abreisen lassen würden, ging ich ein
auf den Vorschlag der Malaien, die nach dem Tode H a d j i U m a r s
mit dessen Frau und Kindern nach Long Töpai nachgezogen waren,
nahm sie in meinen Dienst und liess mich von ihnen nach Long-Blu-u
bringen, D e m m e n i und B i e r blieben mit einigen unserer Leute und
dem grössten Teil des Gepäcks in Long Tdpai zurück. Ich selbst
nahm nur zwei Böte mit und langte bereits zwei Tage nach D e l a h i t s
Rückkehr nach Long Töpai in Long-Blu u an. Unterwegs erzählten mir
die Malaien, die Händler in Udju Töpu hätten alles Hab und Gut
von H a d j i U m a r in Beschlag genommen, um seine Schulden zu bezahlen,
sie hätten auch U m a r s Frau und Kinder nicht fortziehen lassen
wollen, bis sie durch meinen Brief aus Long Deho eingeschüchtert
worden seien. Man hatte mir nämlich dort mitgeteilt, dass U m a r s
Frau und Kinder und alle seine Malaien wegen Schulden, für die er
Bürgschaft geleistet hatte, dort zurück gehalten würden. Da H a d j i
U m a r in Wirklichkeit ein wohlhabender Mann war, sein Besitz aber
hauptsächlich in Forderungen an weit und breit im Innern von Borneo
zerstreute Leute bestand ¿und daher in einem bestimmten Augenblick
nicht eingefordert werden konnte, kam es mir sehr ungerecht
vor, seine Familie leiden und womöglich in Schuldsklaverei geraten zu
lassen. In Ermangelung einer anderen Autoritätspersön sandte ich
selbst von Long Deho aus dem einflussreichsten Bandjaresen in Udju
Tgpu einen Brief, in dem ich den Wunsch aussprach, dass man U m a r s
Familie und alle seine Malaien ungehindert hinaufziehen lassen sollte.
Die Händler erfüllten auch wirklich meinen Wunsch, behielten aber
den grössten Teil von U m a r s Besitz zurück. Dass seine Malaien nun
selbst gern in meine Dienste treten wollten, kam mir in diesem Augenblick
ausgezeichnet zu statten.
Bei unserer Ankunft abends in Long Blu-u bot K w in g I r a n g mir
sogleich die eine, etwas erhöhte Seite seiner amin als Wohnstätte an,
auf der ich es mir mit meinem Diener M id a n und meinem Hunde
sogleich gemütlich machte. Es war ihm sehr angenehm, dass ich mir
selbst geholfen hatte und er mir nicht sogleich Leute entgegenzuschicken
brauchte. Dass er mich bei unserer Rückreise nicht besser
hatte unterstützen können, tat ihm sehr leid, aber er hatte gegen die