selbst zu sorgen hätten. Die Kajan selbst hatten mich wissen lassen,
dass sie ihren Taglohn nur auf der Hinreise bis zum Hause des Könja-
Fürsten Bui D j a l o n g beanspruchten. Durch die Bestimmung, dass nur
an Arbeitstagen Lohn ausbezahlt werden sollte, kam ich einem zu
langen Hinziehen der Reise durch zu häufiges - „melo" nach schlechten
Zeichen zuvor, was für den Nahrungsmittel verbrauch' von grösser Bedeutung
war. Es. traf sich günstig, dass in Long Döho noch am gleichen
Tage ein Boot mit Kajan erschien, die ursprünglich an der Reise
zu den Könja hatten teilnehmen wollen, nachdem sie aber von K w i n g
den Stand der Dinge vernommen, ihren'Reis zu dem herrschenden
hohen Preise, im Dorfe verkaufen wollte'n.
Am folgenden Tage bereits benützten sie das Sinken des Wassers
zur Rückfahrt, und ich liess L a l a u mit ihnen! ziehen, um K w i n g meinen
Vorschlag zu überbringen und ihn zu baldigem Aufbruch anzuspornen.
Stark wagte ich . hierauf übrigens nicht zu hoffen, denn es
war sehr wahrscheinlich, dass! die Heimkehrenden die Influenzaepidemie,
an der wir alle in Long Döho : gelitten hatten, in das Gebiet
oberhalb der Wasserfälle einschleppen, und dass Krankheit und
Tod dann ein Hindernis für eine baldige Rückkehr, bilden würden.
Die Epidemie -verbreitete sich in der Tat schnell unter den Kajan-
stämmen, doch fielen ihr diesmal nur alte Leute und kleine Kinder
zum Opfer.
K w i n g I r a n g hatte mir zwar vor seiner Abreise dringend geraten,
mit meinen Leuten den Lagerplatz am Boh sogleich zu beziehen, um
alle Beteiligten vom endgültigen Aufbruch der Expedition zu überzeugen
und ihm dadurch'seine Aufgabe zu erleichtern, doch war B i e r
von seiner Reise nach dem Mobong noch nicht zurück, .-auch erhielt
ich von einigen Männern von unterhalb; der östlichen Wasserfälle die
Nachricht, mein Diener M i d a n sei von Tengaron aus auf der Rückfahrt,
sodass ich ihn. erwarten musste. Am 8. Mai liess er mir seine
Ankunft unterhalb der Wasserfälle melden und um Beistand zum Passieren
derselben bitten. Zufällig war gerade eine Gesellschaft; Taman-
Dajak vom Kapuas eingetroffen, die sich nach dem mittleren Mahakam
hatte begeben. wollen, um dort mit alten Perlen Handel zu treiben; Durch
einen Hinweis auf die dort herrschenden, für Fremde sehr gefährlichen
Zustände hatte ich die Leute in Long Dfeho zurückgehalten. So traf
es sich, dass ich die Taman etwas verdienen und M i d a n schnell Hilfe
bringen lassen konnte, denn bei mässigem Wasserstande und sinkenDemmeni
phut.
DEWONG KEHAD,
ungefähr 24 Jahre alte, kinderlose Frau der Mahakam-Kajan.