Den Mahakam aufwärts.
Der Fluss drängt sich hier mit starkem Gefälle zwischen einer beinahe
senkrechten nackten Schieferwand links und einem Chaos von
Felsblöcken rechts hindurch. Alle, die sich auf dem Wasser nicht
sicher genug fühlten, stiegen hier aus und der stärkere Teil der Bemannung
begann die Böte mit Rotangkabeln, bald längs des einen,
bald längs des anderen Ufers aufwärts zu ziehen. Zur grossen Genugtuung
der Kajan, die hier früher häufig mit vielen Schwierigkeiten zu
kämpfen gehabt hatten, befanden wir uns mit allen Böten noch vor
Sonnenuntergang oberhalb des Kiham Matandow; eine ähnliche Befriedigung
empfand ich selbst darüber, dass wir den sehr beschwerlichen
Weg über die Felsen ohne Arm- und Beinbruch zurückgelegt hatten.
Leider entdeckten wir erst auf dem Rückwege, dass etwas weiter links
ein sehr guter Pfad durch den Wald führte. Da es zum Weiterfahren
zu spät war, schlugen wir auf der ersten besten Geröllbank unser
Lager auf.
Von hier an begegneten wir keinen Menschen mehr, wohl aber
vielen alten Flütten, die, ihrer Bauart nach, teils von Batang-Lupar
teils von Bahau auf dem Wege nach Serawak gebaut worden waren.
Die feindlichen Hütten sahen, zur grossen Beruhigung unserer Kuli,
am ältesten und verfallensten aus.
, Oberhalb des Kiham Matandow verschmälerte sich das Flussbett
immer mehr und zeigte an Stellen, wo es einen Bergrücken durchbrach,
in der Regel nicht über 40 m Breite; dazu lag der Fluss voller
Felsblöcke, die Stromschnellen verursachten. Trotz aller dieser Hindernisse
kamen wir schnell vorwärts und übernachteten auf einer Flussbank
gegenüber einer prachtvoll bewachsenen Bergkette.
Früh am anderen Morgen wurde aufgebrochen und an der Mündung
des in das Mörase-Gebiet führenden Söke, eines grossen linken Nebenflusses
des Mahakam,. gefrühstückt. Wir erfuhren später, dass uns
während der Mahlzeit eine Bande Punan vom Mörase belauerte; sie
hielt uns anfangs für Batang-Lupar und war, auch nachdem sie uns
erkannt hatte, zu scheu, um näher zu kommen. Sie erzählten K wing
Irang,' dem sie später am Mörase begegneten, wo sie uns getroffen
hatten.
Nachdem wir an einigen grossen Nebenflüssen vorbeigefahren waren,
wurde der Hauptstrom schmäler und schmäler,; da dass Flussgeschiebe
ausserdem hie und da meterhohe, steile Bänke bildete, wäre es uns,
wenn das Wasser nicht gerade jetzt infolge einiger Güsse gestiegen