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 versammelt. 
 Einige  Tage  vor  M i d a n   war  auch  B i e r   von  seiner  Expedition  zurückgekehrt  
 und  zwar  mit  sehr  guten  Resultaten  auf  topographischem  
 Gebiet,  aber  mit  weniger  guten Aussichten auf die Anlage eines Weges,  
 da  sich  das  Quellgebiet  des  Mobong  als  sehr  wild  und  gebirgig  erwiesen  
 hatte. 
 Unserem  Aufbruch  zum  Boh  stand  nun  nichts  Ernsthaftes  mehr  im  
 Wege.  Mein  sehr  umfangreiches  Gepäck  schied  ich  in  drei  Teile:  den  
 einen,  meine  Sammlungen,  die  ich  später  selbst  nach  Samarinda  mitnehmen  
 wollte,  liess  ich  in  Long  DSho: bei  I b a u   A d j a n g   zurück;  der  
 zweite  Teil,  12  für  die  Reise  und  den  Aufenthalt  in  Apu  Kajan  bestimmte  
 Kisten  mit  Nahrungsmitteln,  blieben  vorläufig  ebenfalls liegen,  
 um  sie  später,  bei  K w i n g   I r a n g s   Ankunft,  abholen  zu  lassen.  Vom  
 übrigen  Gepäck  sandte  ich  am  17.  Mai  unter  B i e r s   Aufsicht  einen  
 grossen  Teil  zum  Lagerplatz  und  nahm  das  letzte  2 Tage darauf selbst  
 mit,  als  unsere  Männer  D e m m e n i   und  mich  abholten. 
 K A P I T E L   XI . 
 Dreimonatlicher  Aufenthalt  im  Lagerplatz  am  Boh! —  B i e r   verlässt  die  Expedition — Anlage einer  
 Fischsammlung  111  Günstige  Nachrichten . aus  Long  Blu-u  —  Offizieller  Bericht  von  der  Einsetzung  
 eines  Kontrolleurs  am  Mahalcam  —  7  KSnja  unter  T am a n   U lo w   schliessen sich der Expedition an —pj!  
 Jagd Verhältnisse  am  Mahakam:  Kastrierung  der  Hunde,  Jagdmethoden,  Fallenstelien,  Beschwörung  
 der  Hunde,  Vogeljagd  —  K w in g   I r a n g s   Ankunft  am  Boh—   Reiseberatung  -|||Schwierigkeiten  
 durch  den  Tod  von  K w in g   I r a n g s   Schwester —  Vorbereitungen  zur  Abreise — Aufbruch  der Könja-  
 gesandtschaft  unter  T a m a n   U lo w . 
 Gleich  nach  unserer  Ankunft  im  Lagerplatz  am  Boh  traf  ich  Mass-  
 fegeln,  erstens  um  uns  so  gut  als  möglich  gegen  Überfälle  zu  schützen, 
   zweitens  um  unseren  wahrscheinlich  Monate  dauernden  Aufent-  
 1 >  halt  durch  nützliche  Arbeit  ausfüllen  zu  können.  Ersterem  Zwecke 
 entsprachen  wir  dadurch,  dass  wir  unsere  Landzunge  hinten,  nach  der  
 Waldseite,  mit  einer  festen  Hecke  umgaben.  Zur  Vermeidung  von  
 Müssiggang  und  im  Interesse  einer  topographischen  Aufnahme  des  
 Boh  beschloss  ich,  mit  B i e r   und  einer  Anzahl  unserer  Malaien  den  
 Fluss  so  weit  als  möglich  hinaufzufahren,  eventuell  einen  hohen  Berg  
 zu  besteigen  und  so  dieses  noch  gänzlich  unbekannte  Stromgebiet  aufzunehmen. 
   Alle  Massregeln  zu  einem  Aufbruch  am  folgenden  Tage  
 waren  bereits  getroffen,  als  B i e r   mit  der  Erklärung  zu  mir  kam,  den  
 Boh  nicht  weiter  mit  mir  hinauffahren  zu  wollen,  unter Vorgebung von  
 allerhand  Gründen,  von  denen  einer  unsinniger  war  als der andere. Der  
 wichtigste  war  wohl  seine  Furcht,  von  mir  direkt  bis zu den KSnja mitgenommen  
 zu  werden,  woraus  ich  ersah,  dass  nicht  so  sehr  die  Abneigung  
 gegen  das  Leben  unter  den  Eingeborenen  meine  Europäer so  
 widerspenstig  machte,  als  vielmehr  die  Angst  vor  ihrer  Umgebung,  
 die  sich  bei  B i e r   am  stärksten  äusserte,  weil  er  nach' zwei  Jahren  
 , „  noch  immer  nicht  die  Landessprache  verstand  und  den  Charakter  der 
 Dajak  so  wenig  begriff,  dass  er  allen  Greueln,  die  man  ihm  von  den  
 Könja  berichtete,  Glauben  schenkte.  Jedenfalls Wurde  es  mir  klar, dass  
 die  Anwesenheit  eines  von  Furcht  gequälten  Europäers  bei  den